Budapest/Auschwitz - Die innenpolitische Entwicklung in Ungarn ist für das Internationale Auschwitz-Komitee „eine schallende Ohrfeige für Europa“. Die rechtspopulistische Regierung von Viktor Orban verhöhne Werte, die alle Europäer verbinden sollten, warnte Christoph Heubner, Vizepräsident der Organisation von Überlebenden des nationalsozialistischen Vernichtungslagers, angesichts der zunehmenden antisemitischen Vorfälle in Ungarn.
Nun habe die ungarische Regierung „ausgewiesene Antisemiten und Romahasser mit nationalen Verdienstorden ausgezeichnet“, sagte Heubner bei einem Besuch in der internationalen Begegnungsstätte Oswiecim. Die ungarischen Roma hätten zunehmend das Gefühl, auf einem Pulverfass zu sitzen. Auch unter der jüdischen Bevölkerung wachse die Angst, sagte Heubner, der sich regelmäßig mit Holocaust-Überlebenden auch in Ungarn trifft. „Jetzt sind vor allem die europäischen Parteifreunde von Herrn Orban gefordert, ihn zur Rede zu stellen.“ (APA/dpa)
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