Innsbruck — In der Nacht auf Freitag gab es verbreitet Frost und niedrige Temperaturen. Rekorde blieben aufgrund von ein paar Wolkenfeldern und Wind zwar aus, mit Tiefstwerten von oftmals unter minus 5 Grad war es aber dennoch sehr kalt für die Jahreszeit.
Die Kältepole Österreichs lagen in Tirol: In Obergurgl und Galtür wurden in der Früh nur minus 12,9 Grad gemessen und auch in Seefeld war es mit minus 12,1 Grad nur unwesentlich „wärmer", teilte Ubimet in einer Aussendung mit. Deutlich zweistellige Minusgrade gab es aber mit minus 12,8 Grad auch in Warth am Arlberg oder mit minus 10,4 Grad im Salzburger Obertauern. Die kälteste Messstation in ganz Österreich war wenig überraschend am 3.440 Meter hohen Brunnenkogel in Tirol, wo minus 21,1 Grad gemessen wurden.
In den Orten unter 1.000 Meter war es mit minus 11,9 Grad in Ehrwald im Außerfern am kältesten, gefolgt von minus 9,7 Grad in Achenkirch und minus 9,2 Grad in Hochfilzen. „Das sind für diese Jahreszeit und ohne Schneedecke sehr beachtliche Frühtemperaturen", sagte Ubimet-Chefmeteorologe Manfred Spatzierer. „Viel kälter kann es so spät im Jahr in diesen Regionen nahezu nicht werden."
Einige Regionen, etwa der niederösterreichische Donauraum, Wien und Teile des Wiener Beckens blieben knapp frostfrei. Am österreichweit mildesten war es mit einem Tiefstwert von 3,1 Grad jedenfalls in der Wiener Innenstadt.
Kältepole in Österreich - Überblick
Die Tiefstwerte in Tirol:
-12,9 Grad, Galtür
-12,1 Grad, Seefeld
-11,9 Grad, Ehrwald
In den anderen Bundesländern:
-12,8 Grad, Warth am Arlberg (Vorarlberg)
-10,4 Grad, Obertauern (Salzburg)
-8,0 Grad, Weitensfeld (Kärnten)
-7,6 Grad, Seckau (Steiermark)
-6,7 Grad, Semmering (Niederösterreich)
-5,8 Grad, Summerau (Oberösterreich)
-4,2 Grad, Güssing (Burgenland)
-1,9 Grad, Mariabrunn (Wien)
Bergstationen:
-21,1 Grad, Brunnenkogel (Tirol, 3.440 Meter)
-18,6 Grad, Sonnblick (Salzburg, 3.105 Meter)
-17,7 Grad, Pitztaler Gletscher (Tirol, 2.850 Meter)
Das Eis, das vor Frost schützen soll
Tirols Obstbauern stehen dieser Tage und Nächte irgendwo zwischen Frost und Frust. Und da bringen auch die Aussichten der Meteorologen keine Besserung. Im Gegenteil. Auch in den kommenden Nächten bleibt es frostig, kalt und winterlich. Jene Obstbauern, die die Möglichkeit haben, setzen mit einer so genannten Frostschutzberegnung dagegen. Damit sollen Blätter und Blüten vor Schäden bewahrt werden. Ohne Beregnungsanlage bleibt den Bauern noch das Räuchern, das vom Land erlaubt wurde, oder das Prinzip Hoffnung. Die Blüten vor dem Frost zu schützen, dürfte bislang teilweise gelungen sein.
Vor allem in der Steiermark, Kärnten und im Südburgenland kam es zu schweren Frostschäden in der Landwirtschaft. Die Hagelversicherung schätzt nach ersten Erhebungen den Gesamtschaden auf über 50 Millionen Euro. „Vom Frost schwer beschädigt wurden vor allem Obst- und Weinkulturen, aber auch Spezialkulturen wie Baumschulen und Spargel. Betroffen sind insgesamt mehr als 12.000 Hektar", berichtete Hagelversicherungs-Chef Kurt Weinberger.
Schneerekord im Osten
Im Osten Österreichs führte der Wintereinbruch zu einem Schneerekord. Im Bergland lag stellenweise so viel Schnee wie noch nie in der zweiten Aprilhälfte. In Lunz am See waren es laut Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG) am Donnerstag 86 Zentimeter. Auch Tirol war teils tief verschneit, jedoch weit entfernt von einem Rekord.
Am Wochenende wechseln Sonne und Wolken und stellenweise ziehen Regen- oder Schneeschauer durch, vor allem an der Nordseite der Alpen. Die Schneefallgrenze liegt zwischen 800 und 1.200 Meter. Die Höchsttemperaturen am Wochenende erreichen meist um zehn Grad, in Kärnten und der südlichen Steiermark sind bis zu 18 Grad möglich. (TT.com)
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