Wien/Saint Paul – Die Österreicher, die über Ostern wegfliegen, zieht es heuer vor allem nach Spanien (17,1 Prozent der Buchungen) – und hier in erster Linie auf die Kanaren und nach Mallorca, geht aus den aktuellen Daten der größten heimischen Reisebürokette Ruefa hervor, die bundesweit 112 Filialen betreibt. Dahinter folgen Flüge in die USA (9,1 Prozent) und nach Italien (7,6 Prozent).
„Ostern ist heuer extrem stark gebucht und so gut wie ‚alles ist weg‘“, berichtete Ruefa-Geschäftsführer Walter Krahl heute, Montag. In Richtung USA seien vor allem Städteflüge nach New York, San Francisco und Miami gefragt.
Weitere Attentate können nicht ausgeschlossen werden
Als viertbeliebtestes Ziel setzten sich heuer – auch für Ruefa überraschend – die ägyptischen Badeorte Sharm el Sheikh und Hurghada durch. Nach einer langen Durststrecke hätten sich die Buchungen dorthin (5 Prozent) heuer mehr als verdoppelt – freilich von einem niedrigen Niveau ausgehend.
Nach den Terroranschlägen auf zwei koptische Kirchen in Tanta (im Nil-Delta) und Alexandria (Mittelmeerküste) vom vergangenen Sonntag gebe es „einige Anfragen“ von Österreichern, die in den nächsten Wochen nach Ägypten fliegen, teilte Ruefa mit. Die dortige Regierung hat per heute Nachmittag einen dreimonatigen Ausnahmezustand verhängt. „Ruefa ist mit den Agenturen vor Ort laufend in Kontakt und informiert Kunden sofort über neueste Entwicklungen“, so Unternehmenssprecherin Birgit Reitbauer. Bei den Anschlägen vom vergangenen Sonntag kamen mindestens 45 Menschen ums Leben, 120 wurden verletzt.
Auch in den Urlaubsgebieten am Roten Meer ist laut österreichischem Außenministerium mit verstärkten Kontrollen zu rechnen. Da weitere Attentate vor allem in der Osterzeit nicht ausgeschlossen werden könnten, sei insbesondere in der Umgebung von christlichen Einrichtungen derzeit erhöhte Vorsicht geboten, heißt es auf der Homepage des Ministeriums. Menschenansammlungen sollten nach Möglichkeit gemieden werden.
Die partielle Reisewarnung des Außenministeriums (Sicherheitsstufe 5 von 6) gilt für den Nordsinai und die Saharagebiete, an den Grenzen zu Libyen (einschließlich Mittelmeergebiet) und zum Sudan. Vor Reisen in diese Gegenden wird ausdrücklich gewarnt.
Ein hohes Sicherheitsrisiko (Sicherheitsstufe 3) besteht laut Ministerium in den restlichen Gebieten der Sinai-Halbinsel, inklusive der Badeorte an der Ostküste im Bereich von Nuweiba bis Taba sowie auch für das Innere des Südsinai, z. B. das Katharinenkloster. Von nicht notwendigen Reisen wird abgeraten.
Ein erhöhtes Sicherheitsrisiko (Sicherheitsstufe 2) gilt im Rest des Landes, das heißt auch in Badeorten wie Sharm el Sheikh, Hurghada und Marsa Alam. Reisenden, die sich trotz des Sicherheitsrisikos nach Ägypten begeben, empfiehlt das Ministerium, bei regulären Reiseveranstaltern zu buchen, die Tourismuszonen nicht zu verlassen, Hinweise der Hotels und der Reiseveranstalter zu beachten, die Nachrichten zu verfolgen und erhöhte Aufmerksamkeit walten zu lassen und beim Transit von und zu den Flughäfen einen möglichst direkten Weg zu wählen. Besondere Umsicht gelte für alleine reisende Frauen.
Hinter Ägypten an fünfter Stelle der beliebtesten Flugdestinationen zu Ostern liegen heuer bei Ruefa die Malediven mit einem Anteil von 4 Prozent an den Buchungen. Ebenfalls unter den Top-10 rangieren Portugal (3,9 Prozent), die Vereinigten Arabischen Emirate (3,5 Prozent), Mauritius (3,1 Prozent), Deutschland (2,5 Prozent) und die Dominikanische Republik (2,1 Prozent). „Die Österreicher nutzen acht Tage Freizeit heuer stärker im Vergleich zu Ostern letztes Jahr, um weiter weg zu fliegen“, so Krahl. (APA)
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