Von Alexandra Plank
Innsbruck – Grüne Smoothies liegen im Trend. Doch Rene Graßmair von der AGES (Österreichische Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit) in Innsbruck warnt: „Es gibt Gemüse, das nur gekocht gegessen werden sollte. Der Trend hin zur veganen Ernährung bringt es mit sich, dass vermehrt Menschen bei der Vergiftungszentrale anrufen, weil sie sich nach dem Genuss eines Smoothies elend fühlen.“
Die Vergiftungserscheinungen könnten vor allem bei Kindern und älteren Menschen erheblich sein. Der Biologe macht darauf aufmerksam, dass neben allen Arten von Bohnen, die roh giftig sind, vor allem auch der Verzehr von grünen, unreifen Tomaten erhebliche Nebenwirkungen haben kann. „Deshalb sollten Tomaten nur im reifen Zustand in Smoothies verwendet werden“, so der Experte.
Er rät Hobbygärtnern, speziell bei Kürbisgewächsen auf die unterschiedlichen Kreuzungen von Sorten und auch Arten zu achten. Möglicherweise können solche Kreuzungen mehr Cucurbitacin enthalten. Dieser unverträgliche Stoff macht etwa Gurken, Auberginen und Melanzani im rohen Zustand sehr bitter. Beim Kochen geht der bittere Geschmack verloren, das Cucurbitacin bleibt jedoch. Beim Garteln gelte: Entweder man kennt sich beim „Selberanbauen“ gut aus, oder man bezieht die Pflanzen im Fachhandel.
Seitens der Vergiftungszentrale Wien teilt Angelika Holzer mit, dass Anrufe wegen der Konsumation von Smoothies vermehrt auftreten. Das treffe auch auf exotisches Gemüse zu. „Vergiftungen sind aber selten, statistische Daten haben wir nicht.“ Graßmair findet hinsichtlich veganer Produkte nicht nur Vorteile. „Soja wird zum Teil auf riesigen Flächen in den USA, Mittelamerika, Südamerika und China angebaut, die Rodungen sind häufig ein Umweltdesaster.“
Das Gesundheitsargument kann er nicht zur Gänze teilen. „Um vegane Shrimps herzustellen, sind häufig zahlreiche Zutaten (z. B. Farbstoffe, Konservierungsstoffe, Schaumverhütungsmittel) nötig, um ein optisch ähnliches Produkt zu erzeugen. Es ist fraglich, ob diese Produkte wertvoller sind.“
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