London - Der stellvertretende Parlamentsvorsitzende im britischen Unterhaus, Nigel Evans (55), hat wegen Vorwürfen des sexuellen Missbrauchs sein Amt niedergelegt. Der konservative Politiker werde unter anderem wegen Missbrauchs und Vergewaltigung von Männern angeklagt, teilte die Staatsanwaltschaft am Dienstag in London mit. Insgesamt sollen sieben Männer betroffen gewesen sein. Evans bezeichnete sich selbst als unschuldig.
Evans (55) hatte 2010 in Zeitungsinterviews erstmals über seine Homosexualität gesprochen. Im Mai 2013 waren Vorwürfe von Übergriffen laut geworden, die zu seiner zeitweiligen Festnahme geführt hatten. Evans soll sich bereits am 18. September vor Gericht verantworten.
Evans selbst kündigte am Mittwoch an, er werde sich gegen die Vorwürfe verteidigen. „Ich bin sicher, unschuldig zu sein“, sagte er. Er wolle sein Parlamentsmandat weiterhin ausüben, allerdings als unabhängiger Abgeordneter außerhalb der Tory-Fraktion. Parlamentschef John Bercow dankte Evans am Mittwoch für die Arbeit in den vergangenen drei Jahren. Evans ist seit 1992 Mitglied des Parlaments.
Die Staatsanwaltschaft wirft dem Politiker insgesamt acht Taten an sieben Männern vor. Fünfmal soll es sich um Belästigung, zweimal um sexuelle Belästigung und einmal um Vergewaltigung handeln. (dpa)
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