Lugano - Ein erboster Fußballfunktionär hat in der Schweiz am Spielfeldrand einen kritischen TV-Experten geohrfeigt, angerempelt und mit Tritten attackiert. Opfer war der ehemalige Schweizer Nationalcoach Rolf Fringer, der auch schon als Trainer beim VfB Stuttgart gearbeitet hat. Fringer ging zu Boden, als der Präsident des FC Sion, Christian Constantin, zuschlug. Fernsehkameras fingen die Entgleisung teilweise ein. Die Fußballliga SFL verurteilte das Verhalten "aufs Schärfste". Die Disziplinarkommission werde den Vorfall untersuchen.
Fringer, der das Spiel für einen Fernsehsender kommentiert hatte, blieb unverletzt. Anschließend zeigte sich der 60-Jährige entsetzt. "Natürlich kritisiert man. Aber dies zeigt, dass solche Leute nur austeilen und nicht einstecken können", sagte Fringer. "Da ist das letzte Wort noch nicht gesprochen."
Und hier das skandalöse Interview mit Christian Constantin, der sagt: «Ich habe ihn geschlagen und in den Hintern getreten» pic.twitter.com/upvztWmBlS
— Teleclub (@TeleclubAG) 21. September 2017
Constantin, einer der reichsten Geschäftsmänner der Schweiz, zeigte keine Reue. Vielmehr habe er zusätzlich gegen Fringer eine Klage wegen Verleumdung und Verunglimpfung eingereicht, sagte er der Nachrichtenagentur sda. Seine Mannschaft hatte das Spiel am Donnerstagabend beim FC Lugano mit 2:1 gewonnen. (dpa)
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