Von Alex Gruber
Innsbruck – Es war am Mittwoch in der Tiwag-Arena vor 2500 Fans alles angerichtet, um nach acht Jahren wieder einmal eine vorzeitige Play-off-Partie steigen zu lassen. Und mit Tabellenschlusslicht Laibach schien genau jener Gegner zu kommen, gegen den der letzte rechnerisch erforderliche Zähler, vermeintlich leicht zu erobern sei.
Offenbar hat bei den finanziell angeschlagenen Slowenen aber doch wieder einmal eine Auszahlung der Cracks stattgefunden, denn Laibach kam mit dem stärksten Aufgebot. Das war in dieser Saison nicht immer so.
Die Papierform drückten Topchancen von Ondrej Sedivy, Hunter Bishop und Andrew Clark nach sehenswertem Alleingang aus. Im Powerplay und nach kongenialem Zusammenspiel der „Zwillinge“ Andrew Clark und Austin Smith klingelte es dann auch endlich im Kasten (1:0/14.). Für Clark war der Assist der 51. und für Smith der Treffer der 43. Scorerpunkt. Wohl dem, der solche Offensivqualitäten hat. Mit John Lammers, Mario Lamoureux, Bishop und Tyler Spurgeon führten die Innsbrucker vor dem Anpfiff vier weitere Cracks in den besten 25 Spielern der Punkteliste. Am gestrigen Abend kamen die Gäste im ersten Drittel nach einem Schlagschuss im Powerplay aber zum Ausgleich.
Im zweiten Abschnitt nahmen die Hausherren gleich wieder Fahrt auf. Und es blieb Verteidiger Nick Ross vorbehalten, die Scheibe folgerichtig ins Netz zu hämmern. Weil die Tiroler mit der ein oder anderen Unkonzentriertheit aber nicht nachlegten, kamen die schnörkellosen Slowenen erneut zum Ausgleich. Den Haien ging es in dieser Phase wie einen Gipfelstürmer am Berg – oft ist der letzte Schritt der schwerste. Nach schwerem Fehler der Gäste nahmen erneut Clark und Smith in Co-Produktion mit der neuerlichen Führung 37 Sekuden vor der Drittelsirene die (schwere) Last von den eigenen Schultern.
Die Haie strapazierten die Nerven der treuen Fans aber nach Noten: Laibach glich im Schlussdrittel wieder aus und es ging in die Overtime. Selten wurde nach einem Remis gegen das Schlusslicht nach 60 Minuten so gejubelt – aber am 11. Jänner 2017 um 21.17 Uhr standen die Haie erstmals seit 2009 wieder im Play-off der Erste Bank Eishockeyliga.
In der Verlängerung hatten beide Teams gleich Chancen, Innsbruck die besseren. Mario Huber scheiterte nur an der Querlatte, ehe Laibach eine Strafe kassierte, die Scheibe wollte nicht mehr rein. Laibach nutzte den vierten Penalty zum Sieg, der die Party-Stimmung nur etwas trübte. „Jeder einzelne Mitarbeiter unseres Vereins hat sich das verdient“, sprach Obmann Günther Hanschitz, ehe jeder Crack noch einmal einzeln aufs Eis gebeten wurde.
Ergebnisse
VSV - Black Wings Linz 2:5 (1:2,1:1,0:2). Tore: Latendresse (10.), Urbas (25.) bzw. Schofield (6., 60./EH), Piche (1.), DaSilva (30.), Hisey (50.). Strafminuten: 6 bzw. 14
Graz 99ers - Red Bull Salzburg 0:4 (0:0,0:1,0:3). Tore: Raffl (24.), Welser (43.), Hochkofler (57.), Thomas (60.). Strafminuten: 8 bzw. 8
Dornbirn (APA) - Dornbirner EC - Fehervar AV19 4:0 (1:0,2:0,1;0). Tore: Arniel (8.), Sylvester (26.), Petrik (38.), McBride (58./PP). Strafminuten: 6 bzw. 12
KAC - Vienna Capitals 2:3 (0:0,1:1,1:2). Tore: Ganahl (22.), Fischer (59.) bzw. Brocklehurst (29./PP), Tessier (48.), Pollastrone (56.). Strafminuten: 4 bzw. 4
HC Innsbruck - Olimpija Ljubljana 3:4 n.P. (1:1,2:1,0:1/0:0,0:1). Tore: Smith (15./PP, 40.), Ross (25.) bzw. Music (36., entscheidender Penalty), Guimond (18.), Gabor (46.). Strafminuten: 13 bzw. 15
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