Baden-Baden – Die großen Industrie- und Schwellenländer haben am Freitag über Maßnahmen gegen Steuertricks globaler Konzerne beraten. Diese sollen weiter vorangetrieben werden. Dabei geht es etwa um Gewinnverlagerungen und -kürzungen. Das betrifft auch den Informationsaustausch in Steuerfragen sowie Transparenzregister zu den Profiteuren von Briefkastenfirmen oder anderen Firmenkonstrukten.
Auch das globale finanzielle Sicherheitsnetz soll gestärkt und der Schutz vor Cyberattacken im globalen Finanzsektor soll erhöht werden. Neben den abschließenden Beratungen über stärkere Kapitalpuffer von Banken geht es zudem um die Regulierung von „Schattenbanken“ und um Klimafinanzierung. Eine Rolle spielen auch Geldüberweisungen von Gastarbeitern in ihre Heimat. Diesbezüglich geht es nicht nur um eine reibungslose und kostengünstige Abwicklung solcher Überweisungen, sondern auch um Standards im Kampf gegen Geldwäsche und Terrorismusfinanzierung.
Klimaschutz und Armutsbekämpfung sollen nach dem Willen eines Beratergremiums in der Wirtschafts- und Finanzpolitik der G20-Länder festgeschrieben werden. Eine deutsche „Task-Force“ zum Thema Klimapolitik und Finanzen schlage vor, Subventionen für fossile Industrien zu reduzieren und schnell einen Preis auf das klimaschädliche Kohlendioxid zu erheben, berichtete die Tageszeitung taz. „Das Thema muss aus der Ecke der Umweltminister raus und auf den Tisch der mächtigsten Entscheider, der Finanz- und Wirtschaftsminister“, sagt der Klimaökonom Ottmar Edenhofer, einer der Autoren des Berichts.
Zur „Gruppe der Zwanzig“ (G20) gehören die führenden Industrie- und Schwellenländer der Welt. Sie ist seit 2009 zentrales Forum für die internationale wirtschaftliche Zusammenarbeit. Zur G20 gehören Deutschland, Argentinien, Australien, Brasilien, China, Frankreich, Großbritannien, Indien, Indonesien, Italien, Japan, Kanada, Mexiko, Russland, Saudi-Arabien, Südafrika, Südkorea, die Türkei und die USA. Auch die EU ist Mitglied der G20. (TT, dpa, APA)
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