Politisches Tauwetter

Kubanische Flagge weht wieder vor Botschaft in Washington

Die kubanische Flagge wurde vor der neuen kubanischen Botschaft in Washington gehisst.
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Die Vertretungen der beiden Länder im jeweils anderen Land haben nun Botschaftsstatus. Am Montag trifft zudem Kubas Außenminister Rodriguez auf seinen US-Amtskollegen Kerry.

Washington/Havanna - Nach mehr als 50 Jahren diplomatischer Eiszeit haben die USA und Kuba wieder volle diplomatische Beziehungen aufgenommen. Die Vertretungen der beiden langjährigen Erzfeinde im jeweils anderen Land bekamen am Montag um 00.01 Uhr Ortszeit (06.01 Uhr MESZ) den Status von Botschaften, wie es die Regierungen in Washington und Havanna am 30. Juni vereinbart hatten.

Eine Ehrengarde in weißen Uniformen hisste die Fahne am Montag vor dem herrschaftlichen Gebäude knapp drei Kilometer nördlich des Weißen Hauses. Bei der Zeremonie in Anwesenheit von Kubas Außenminister Bruno Rodríguez brachen die geladenen Gäste in Jubel aus. Bisher hatte Kuba in der US-Hauptstadt lediglich eine Interessenvertretung unter Schutzmandat der Schweiz. Zu den 500 geladenen Gästen zählten auch zahlreiche weitere Kubaner. Später war Rodriguez bei US-Außenminister John Kerry eingeladen.

US-Präsident Barack Obama und der kubanische Staatschef Raul Castro hatten im Dezember eine historische Annäherung zwischen den Erzfeinden aus dem Kalten Krieg eingeleitet. Im Jänner lockerte Obama bereits einige Reise- und Handelsbeschränkungen. Kuba dringt zudem auf eine Aufhebung des seit 1962 geltenden Embargos gegen den Karibikstaat. Die Handelssanktionen kann aber nur der US-Kongress aufheben. Die oppositionellen Republikaner, die im Senat und im Repräsentantenhaus eine Mehrheit haben, sind strikt gegen eine Annäherung an Kuba. (tt.com/APA/AFP)

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