Myanmars Armeechef will Ergebnis der Parlamentswahl respektieren
Rangun (APA/AFP) - Myanmars mächtiger Armeechef Min Aung Hlaing hat versprochen, das Ergebnis der Parlamentswahl im November zu respektieren...
Rangun (APA/AFP) - Myanmars mächtiger Armeechef Min Aung Hlaing hat versprochen, das Ergebnis der Parlamentswahl im November zu respektieren. „Wer auch immer gewinnt, ich werde das Ergebnis respektieren, wenn sie fair gewinnen“, sagte der General am Montag dem britischen Rundfunksender BBC. Er sei davon überzeugt, dass die Abstimmung „frei und fair“ sein werde.
Die Armee fühle sich verpflichtet, auf jede nur erdenkliche Weise dazu beizutragen, sagte der General, der westlichen Medien nur selten Interviews gibt.
Der Urnengang am 8. November ist die erste Parlamentswahl seit einem Vierteljahrhundert, an der sich auch die Oppositionspartei Nationale Liga für Demokratie (NLD) von Friedensnobelpreisträgerin Aung San Suu Kyi beteiligt. Bei der Parlamentswahl 1990 hatte die NLD einen überwältigenden Sieg errungen. Die damalige Militärregierung erkannte diesen jedoch nicht an.
Im Fall eines erneuten Wahlsiegs will die NLD die derzeitige Verfassung ändern. Weil Suu Kyis 1999 gestorbener Ehemann Brite war und auch die beiden Söhne der Oppositionsführerin die britische Staatsangehörigkeit haben, darf sie gemäß der Verfassung nicht Präsidentin werden. Das Staatsoberhaupt wird durch das neugewählte Parlament bestimmt.
Während der Militärherrschaft in Myanmar, dem früheren Burma, war Suu Kyi jahrelang inhaftiert oder stand unter Hausarrest. Erst 2010 wurde sie im Zuge der politischen Öffnung des südostasiatischen Landes entlassen und 2012 bei einer Nachwahl erstmals ins Parlament gewählt. Kritiker sehen es als erwiesen an, dass die Militärs den Verfassungsartikel seinerzeit gezielt auf Suu Kyi zuschnitten, um eine künftige Präsidentschaft der Friedensnobelpreisträgerin zu verhindern.
Armeechef Min Aung Hlaing ließ in dem Interview offen, ob er sich auch selbst zum Präsidenten wählen lassen würde. Er wolle bis zu seinem Eintritt in den Ruhestand im kommenden Jahr Armeechef bleiben, sagte er der BBC. Auf seinem Posten müsse er aber darauf vorbereitet sein, dem Land „in jeder Funktion“ zu dienen. „Wenn ich darum gebeten werde, diese Pflicht zu übernehmen, werde ich dann eine Entscheidung treffen.“