Saisonstart

Wacker-Kapitän Hauser traut sich in Teufelsliga keine Prognose zu

Beim rettenden Sieg über Horn ballte er als Torschütze die Faust – Alexander Hauser nimmt seine siebente Saison bei Wacker in Angriff.
© Gepa

Alexander Hauser geht beim FC Wacker in seine siebente Saison. Der längstdienende Innsbruck-Profi hält sich mit Prognosen lieber zurück.

Von Alex Gruber

Innsbruck – Nach dem Sieg im Elfmeterkrimi beim Cup-Fight in Linz („wichtig war das Weiterkommen, 120 Minuten haben uns abgehärtet“) startet Alexander Hauser mit dem FC Wacker am Freitag (18.30 Uhr) gegen Kapfenberg im Tivoli- stadion in die neue Saison der Sky Go Ersten Liga.

Abgesehen davon, dass er den LASK unter Neo-Coach Oliver Glasner und stark aufgerüstet im Titelkampf favorisiert („kann sein, dass die sich bald absetzen“), will er seinen Blick nicht zu weit in die Ferne schweifen lassen: „Das ist eine Teufelsliga. Mit Austria Klagenfurt und Austria Salzburg kommen zwei starke Aufsteiger“, schreibt er keinem einzigen Team von vornherein den Abstiegskampf zu. Es dürfte wieder einmal ausgeglichen werden. Hausers eigenes Ziel ist deckungsgleich mit dem des Coaches (Klaus Schmidt), des Vorstandes sowie des neuen General Managers Alfred Hörtnagl: „Ich hoffe, dass wir uns mit einem guten Start im Mittelfeld festsetzen können.“

Dass der Teufel in einer „Teufelsliga“ nicht schläft, weiß der 31-jährige Routinier nach langen Jahren im schwarzgrünen Dress aber nur allzu gut: „Ich habe bei Wacker schon so viele Extreme miterlebt. Das ist Wahnsinn, da waren so viele Ups und Downs. Ich trau’ mich bald gar nichts mehr zu sagen“, hält er fest und den Ball vorerst lieber flach.

Den trainingsfreien Sonntag vor Beginn der neuen Arbeitswoche widmete der Wacker-Kapitän einem Mann, der sich auch jede Aufmerksamkeit verdient – Stammhalter Max (6) durfte mit dem Papa im Oberndorfer Schwimmbad kräftig plantschen, im Herbst wartet auch für den Filius mit dem Schuleintritt der Ernst des Lebens.

Der Ernst des Lebens in der Profikarriere von Alexander Hauser spielt sich seit Sommer 2009 im schwarzgrünen Dress ab. Seine Biographie ist somit auch von Endspielen gezeichnet:

28. Mai 2010: Im Paschinger Waldstadion feierte der FC Wacker im allerletzten Match der zweiten Liga dank eines Schreter-Doppelpacks einen 2:0-Sieg über die Red Bull Juniors und fixiert damit die Rückkehr in die österreichische Bundesliga. „Das war natürlich Euphorie pur gepaart mit dem Aufstieg.“

26. Mai 2013: Totgesagte leben länger. In der 36. und letzten Runde der Bundesliga ist der Ofen nach einem 0:2-Rückstand beim WAC für Wacker schon aus, Hauser kam bei diesem Stand in Minute 56 von der Bank: Dank eines Doppelpacks von Joker Julius Perstaller sowie einem Treffer von Christian Schilling drehte man in sieben Minuten (72.-78.) das Match in einen 3:2-Sieg um. Das „Wunder von Wolfsberg“ war mit dem Klassenerhalt in allerletzter Sekunde geboren.

29. Mai 2015: Der 3:0-Sieg über Horn vor 14.000 Fans hält Wacker in der Sky Go Ersten Liga. Hauser marschiert nicht nur wegen des Führungstreffers als Kapitän vorbildlich vorne weg. „Wenn du dich nach solchen Negativerlebnissen noch rettest, gibt es natürlich Kraft.“

20. Juli 2015: „Wenn man so drin ist, denkt man gar nicht darüber nach. Es geht so dahin und ich fühle mich gut“, startet Hauser heute unaufgeregt in die Vorbereitungstage aufs Kapfenberg-Match. Vornamensvetter Alexander Gründler (Ödem im Mittelfußknochen) sollte wieder mit von der Partie sein: „Von mir aus geht’s.“

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