Bericht: Anklage gegen Ex-Manager von Rüstungskonzern KMW

München (APA/AFP/dpa) - Die Staatsanwaltschaft München hat laut einem Bericht der „Süddeutschen Zeitung“ Anklage gegen einen ehemaligen Mana...

München (APA/AFP/dpa) - Die Staatsanwaltschaft München hat laut einem Bericht der „Süddeutschen Zeitung“ Anklage gegen einen ehemaligen Manager des Rüstungskonzerns Krauss-Maffei Wegmann (KMW) erhoben. Es gehe um mutmaßliche Schmiergeldzahlungen beim Verkauf von Panzerhaubitzen nach Griechenland, berichtete die Zeitung am Montag. KMW bestreitet, Schmiergeld gezahlt zu haben.

Angeklagt sei der Ex-Manager aber nicht wegen Bestechung griechischer Amtsträger, weil diese verjährt wäre, sondern wegen Steuerhinterziehung. Es bestehe der Verdacht der Steuerhinterziehung bei einem Rüstungsgeschäft mit Griechenland, erklärte Oberstaatsanwalt Thomas Steinkraus-Koch am Montag. Zur Höhe der möglicherweise hinterzogenen Steuern äußerte sich die Staatsanwaltschaft mit Verweis auf das Steuergeheimnis nicht. Der Mann wurde bereits vor Monaten in Untersuchungshaft genommen. Der Prozess dürfte im Herbst beginnen, schrieb die „Süddeutsche“.

Schmiergeld soll auch beim Verkauf von Leopard-2-Panzern an Griechenland im vergangenen Jahrzehnt für 1,7 Milliarden Euro geflossen sein. Auch gegen eine Tochterfirma von ThyssenKrupp und Airbus werde wegen Bestechung in Griechenland ermittelt, berichtete die „Süddeutsche“ weiter. Der Rüstungskonzern Rheinmetall hatte Ende 2014 die Bestechung bei Geschäften in Griechenland eingeräumt und eine Strafe von 37 Millionen Euro gezahlt.

Das Unternehmen KMW könnte laut dem Bericht ebenfalls mit einem Bußgeld belangt werden. Die Staatsanwaltschaft München habe beantragt, dass auch der Firma der Prozess gemacht werden solle. KMW habe vor zehn Jahren Schmiergeldzahlungen für die Panzerhaubitzen beim deutschen Fiskus zu Unrecht als Betriebsausgaben geltend gemacht. KMW bestreitet, bei den Geschäften mit der Panzerhaubitze und mit dem Leopard-2 Schmiergeld gezahlt zu haben.