Landespolitik

Hall: Posch will Vorschriften für Heime prüfen

Haller Bürgermeisterin Eva Maria Posch.
© TT/Julia Hammerle

BM Eva Maria Posch verteidigt die Barvorauszahlung von 4200 € in einem Haller Heim. Sie will aber Verbesserungspotenziale nützen.

Hall –Die Kritik einer Ärztin an der Praxis im Haller Pflegeheim „Haus am Stiftsgarten“ sorgte in der Vorwoche für Diskussionen. 4200 Euro musste sie für die Akutpflege ihres Vaters vor Bezug in bar bezahlen, weil die Geschäftsführung befürchtet hatte, dass die Überweisung nicht rechtzeitig am Konto einlangt. SPÖ, Liste Fritz und Tirols Heimanwältin sprachen von einem unhaltbaren Zustand. Jetzt schaltet sich die Haller Bürgermeisterin Eva Maria Posch in die Kontroverse um die Zahlungsmodalitäten ein. Das „Haus am Stiftsgarten“ ist ein städtisches Wohn- und Pflegeheim.

Die Verrechnung von Kurzzeitpflege sei deshalb besonders schwierig, weil hier für Zuschüsse aus öffentlichen Mitteln bestimmte Voraussetzungen erfüllt sein müssten und auch andere Leistungsträger involviert sein können, betont Posch. „Leider hat man seitens der städtischen Heime die Erfahrung machen müssen, dass immer wieder Kosten für Kurzzeitpflege, die in Haller Heimen angefallen sind, nicht oder nur teilweise beglichen worden sind.“ Daher habe man sich hier, wie wohl auch in anderen Tiroler Heimen, entschlossen, eine Bezahlung im Voraus als übliche Vorgangsweise aufzunehmen. Terminliche Gründe führten dazu, „dass man die Barbegleichung vorgezogen hat“, stellt sich Posch vor ihre Mitarbeiter. Sie gestehe aber gerne zu, dass trotz der ordnungsgemäßen und selbstverständlich allen gesetzlichen Vorgaben entsprechenden finanziellen Abwicklung hier die Sensibilität vielleicht etwas außer Acht gelassen worden sei.

Mögliche Änderungen in den Bezahlungsmodalitäten möchte die Haller Bürgermeisterin aber nicht ausschließen. Sie nimmt den Fall zum Anlass, „um alle diesbezüglichen Vorschriften auf ein nochmaliges Verbesserungspotenzial hin zu überprüfen“. Im Gegensatz zu Posch hat nämlich Heim­anwältin Käfinger erklärt, dass die Barzahlung im Voraus nicht gängige Praxi­s in den Tiroler Alten- und Pflegeheimen sei. Von einer schlechten Zahlungsmoral in der Kurzzeitpflege wiss­e sie auch nichts. Letztlich versicherte Posch, dass es ihr ebenso wie der Heimleitung ein großes Anliegen sei, alle finanziellen Transaktionen, die mit einem Aufenthalt in den städtischen Wohn- und Pflegeheimen verbunden seien, in einer möglichst transparenten und selbstverständlich auch in zeitgemäßer finanztechnischer Art und Weise abzuwickeln. (pn)

Für Sie im Bezirk Innsbruck unterwegs:

Michael Domanig

Michael Domanig

+4350403 2561

Verena Langegger

Verena Langegger

+4350403 2162

Renate Perktold

Renate Perktold

+4350403 3302

Verwandte Themen