Innsbruck

Bürger fürchten um Bäume vor den Stadtsälen

© Andreas Rottensteiner / TT

Den Neubau des Hauses der Musik überleben die mächtigen Naturdenkmäler nicht, glaubt eine Innsbrucker Initiative. Stadtrat Fritz beruhigt.

Von Denise Daum

Innsbruck –Imposant thronen sie am Platz vor den Stadtsälen. Die Rotbuche und Stieleiche sind als Naturdenkmäler ausgewiesen und genießen besonderen Schutz. Der werde den Bäumen allerdings nichts nützen, wenn demnächst die Abrissarbeiten bei den Stadtsälen starten, glaubt zumindest Helga Dengg: „Die Bäume überleben die Bauarbeiten nicht, auch wenn uns was anderes versprochen wird.“ Die Innsbrucker Unternehmerin hat mit Gleichgesinnten eine Initiative zu Erhalt und Wiederherstellung von Grünflächen am Vorplatz des neuen Hauses der Musik gestartet. Franziskanerplatz, Museumstraße, Landhausplatz und Maria-Theresien-Straße seien grau und unattraktiv genug. „Wir kämpfen um das letzte Grasbüschel der Stadt“, warnt die Initiative. Postkarten mit entsprechenden Forderungen liegen derzeit in Kaffeehäusern in der Innsbrucker Altstadt auf. Zahlreiche Menschen hätten bereits unterschrieben, sagt Helga Dengg.

Der Appell der Initiative richtet sich direkt an den zuständigen Stadtrat Gerhard Fritz. Auf Nachfrage der TT erklärt Fritz, dass den Naturdenkmälern während Abriss und Neubau „garantiert“ nichts passiert. Der Stadtsenat habe dem Amt für Grünanlagen die ökologische Bauaufsicht übertragen. „Jeder Zentimeter, wo gearbeitet werden darf, ist vorgeschrieben. Im Wurzelbereich dürfen überhaupt keine Grabungsarbeiten erfolgen“, betont der grüne Stadtrat. Er verweist außerdem auf die allgemeine Bestimmung, dass Firmen an die Stadt hohen Schadenersatz zu zahlen haben, wenn Bäume bei Bauarbeiten beschädigt werden. Auch die Innsbrucker Kommunalbetriebe seien aus diesem Grund schon einmal zur Kasse gebeten worden. Der finanzielle Wert eines Baumes sei nicht zu unterschätzen – eine gesunde 60-jährige Eiche „kostet“ beispielsweise rund 35.000 Euro.

Grundsätzlich lege die Stadt hohen Wert auf Grünflächen. „Wir haben an die 26.000 Bäume im städtischen Baumkataster. Jedes Jahr werden es netto mehr“, erklärt Fritz. Über Initiativen, die Bäume schützen, freue er sich und sieht es als „Unterstützung für Grünplanung und Grünanlagenamt“.

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