Umstrittene sowjetische Brückenskulpturen in Vilnius entfernt
Vilnius (APA) - Eine in der Sowjetzeit angebrachte Serie von Brückenfiguren auf der Grünen Brücke in der litauischen Hauptstadt Vilnius vers...
Vilnius (APA) - Eine in der Sowjetzeit angebrachte Serie von Brückenfiguren auf der Grünen Brücke in der litauischen Hauptstadt Vilnius verschwindet dieser Tage aus dem Stadtbild. Die Stadtverwaltung hatte die Demontage nach jahrelangem Tauziehen als Reaktion auf die Annexion der ukrainischen Halbinsel Krim durch Russland beschlossen.
Die ersten beiden Figurengruppen wurden am Montagvormittag entfernt, die restlichen sollen bis Dienstag demontiert werden. Bei den Statuen handelt es sich um ideologisch inspirierte, allegorische Darstellungen des sowjetischen Menschen aus allen Gesellschaftsschichten. Die Skulpturen wurden von litauischen Künstlern gestaltet und 1952 errichtet.
Der Bürgermeister von Vilnius, Remigijus Simasius, hatte sich vehement für die Entfernung eingesetzt. Was mit den Statuen weiter passiert und wie die historische Brücke über den Neris-Fluss neu gestaltet wird, soll im Herbst dieses Jahres entschieden werden. Möglicherweise werden die Figuren an einer anderen Stelle der Stadt wieder aufgestellt.
Es gebe diesbezüglich bereits Vorschläge, so Simasius bei einem Pressetermin am Montag. Die Skulpturen stehen unter litauischem Denkmalschutz. Kritiker, vor allem Künstler und Kulturbeauftragte, hatten die Pläne zur Entfernung als politisch motivierte Propagandamaßnahme und „historische Rechnungsbegleichung“ bezeichnet.