Bundesbank warnt vor Folgen einer Konjunkturabkühlung in China

Frankfurt (APA/Reuters) - Die Deutsche Bundesbank warnt vor wirtschaftlichen Folgen einer anhaltenden Wachstumsschwäche in wichtigen Schwell...

Frankfurt (APA/Reuters) - Die Deutsche Bundesbank warnt vor wirtschaftlichen Folgen einer anhaltenden Wachstumsschwäche in wichtigen Schwellenländern. „Käme es in China zu einer starken Konjunkturabkühlung, wären die Ausstrahleffekte auch hierzulande spürbar“, hieß es im am Montag vorgelegten Monatsbericht der Bundesbank. In den Industrieländern werde dadurch das Tempo der Exporte in diese Länder wohl nachlassen.

In Deutschland sei die außenwirtschaftliche Verflechtung mit der Volksrepublik besonders eng und werde wohl weiter zunehmen. Deutschland exportierte 2014 Waren im Wert von 75 Mrd. Euro ins Reich der Mitte - das waren 6,5 Prozent der gesamten Warenexporte.

Im vergangenen Jahr hatte sich das Wachstum in China auf 7,4 Prozent abgekühlt. Es war das geringste Plus seit 24 Jahren. Für das laufende Jahr liegt die Prognose lediglich bei 7,0 Prozent. Zudem hatte der jüngste Börsencrash in China Sorgen ausgelöst, dass die nach den USA zweitgrößte Volkswirtschaft der Welt ins Trudeln geraten könnte.

Nach Einschätzung der Bundesbank ist die Wirtschaft in der Volksrepublik unter anderem wegen des massiven Anstiegs der inländischen Verschuldung störanfälliger geworden. Im Bau und bei Immobilien seien die Kreditschulden erheblich gestiegen. Ein kräftiger Abschwung im Häusermarkt würde somit umfangreiche Kreditausfälle nach sich ziehen. Das würde das Finanzsystem belasten und möglicherweise das Wirtschaftswachstum erheblich bremsen. Risiken für die Schwellenländer insgesamt sieht die Bundesbank auch in der sich abzeichnenden Zinswende in den USA. Dadurch könnte künftig weniger Kapital in diese Schwellenländer fließen. Denn wegen dann höherer Zinsen wird die USA für Investoren wieder attraktiver.

~ WEB http://www.bundesbank.de ~ APA184 2015-07-20/12:08