Neu-Ausschreibung für Lkw-Mautsystem in Tschechien verzögert sich

Prag/Wien (APA) - Die Neuausschreibung für den Betrieb des Lkw-Maut-Systems in Tschechien wird nicht wie bisher geplant im Sommer sondern höchstwahrscheinlich erst Anfang 2016 erfolgen. Die Verhandlungen mit dem bisherigen Betreiber, der Wiener Kapsch TrafficCom, seien „schwierigerer“ als das Prager Verkehrsministerium gedacht habe, heißt es in einem Regierungsbericht laut Nachrichtenagentur CTK.

Das Zusammenwirken mit den Wienern ist aus technologischen Gründen nötig. Das Verkehrsministerium will, dass Kapsch sein Know-How an seinen eventuellen Nachfolger weitergibt, damit man das Mautsystem auch nach dem Ablauf des Vertrages im Jahr 2016 betreiben kann. Dafür ist ein neuer Vertrag und vor allem eine Zahlung an die Wiener Firma erforderlich, was zuständige tschechische Organe billigen müssen. Sollte die Summe über 300 Mio. Kronen (11 Mio. Euro) liegen, müsste dem auch die tschechische Regierung zustimmen.

Mit einer Einigung mit Kapsch wird nun erst Ende dieses Jahres gerechnet. Erst danach kann die Vorbereitung für eine neue Ausschreibung folgen. Noch angespannter könnte der Zeitplan werden, wenn eventuell ein erfolgloser Bewerber berufen würde, hieß es.

Der Betrieb des von Kapsch gebauten Lkw-Mautsystems in Tschechien gilt sowohl für den Staat als auch für den Betreiber als ein gutes Geschäft. Im ersten Halbjahr 2015 brachte das Mautsystem Einnahmen von 4,8 Mrd. Kronen (177 Mio. Euro), um 12 Prozent mehr im ersten Halbjahr 2014.

~ ISIN AT000KAPSCH9 WEB http://www.kapsch.net ~ APA189 2015-07-20/12:11