2000-mal „Ja“ gesagt, kein Mal „Nein“
Der Landecker Standesbeamte Christian Rudig absolvierte am Samstag seine 1000. Hochzeit. Ein Imster Paar gab sich das Jawort.
Von Paul Schranz
Landeck –Schon seit 2002 ist Christian Rudig bei der Stadt Landeck für das Standesamt und damit für die Staatsbürgerschaftsevidenz, die Friedhofsverwaltung, das Kulturreferat und das Stadtarchiv zuständig. Der vergangene Samstag war für ihn trotzdem keine Routine, sondern etwas Besonderes. Im Laufe der vergangenen 13 Jahre hat er nunmehr 1000 standesamtliche Hochzeiten durchgeführt und 2000-mal die „entscheidende Frage“ stellen dürfen.
Gemeinsam mit seiner Kollegin Edith Hütter führt Rudig rund 90 bis 100 standesamtliche Hochzeiten pro Jahr durch, rund ein Drittel auf Schloss Landeck, den Rest im Standesamtszimmer der Stadtgemeinde. Zum Landecker Standesamtsverband zählen seit 1967 neben Landeck die Gemeinden Fließ, Flirsch, Grins, Pians, Schönwies, Stanz, Strengen und Tobadill – in Summe rund 20.000 Einwohner.
Anfragen nach außergewöhnlichen Örtlichkeiten und Wünsche, daraus einen besonderen „Event“ zu machen, habe er immer abgelehnt. „Bei uns werden die Hochzeiten ausschließlich im Standesamtszimmer, im Gerichtszimmer oder in der gotischen Halle auf Schloss Landeck durchgeführt“, sagt Rudig zur gesetzlichen Vorgabe, dem „Ereignis zu entsprechen“.
„Es hat nie jemand Nein gesagt und auch sonst hat es keine Besonderheiten oder große Überraschungen gegeben“, winkt Rudig ab. „Was das Gesetz verlangt, ist in wenigen Minuten erledigt. Ich habe aber immer versucht, ein paar persönliche Sätze zu finden, um dem besonderen Anlass einen würdigen Rahmen zu geben“, betont der Landecker.
Besonders emotionale Feierakte habe es immer dann gegeben, wenn die Kinder von guten Freunden und Bekannten vors Standesamt getreten sind. Die Scheidungsrate der von ihm getrauten Paare liege bei rund 10 % und damit deutlich unter dem Tiroldurchschnitt, weiß der Standesbeamte.
Die Standesämter haben im November vergangenen Jahres auf das Zentrale Personenstandsregister umgestellt, wodurch es keine Bücher mehr gibt und alles nur noch EDV-mäßig erfasst wird. Die heutigen Standesämter – im Bezirk Landeck gibt es gegenwärtig acht davon – wurden 1939 errichtet. Seit 1983 war das Personenstandsgesetz in Kraft.