Honor-Smartphones im Test: Das Preis-Leistungs-Verhältnis stimmt
Der chinesische Gipfelstürmer Huawei macht seine Honor-Reihe zu einer eigenen Marke und wirbt mit einem guten Preis-Leistungs-Verhältnis und langer Akku-Laufzeit. Eine Taktik, die aufgeht.
Von Lukas Schwitzer
Innsbruck – Huawei hat sich in den letzten Jahren auch in Österreich einen Namen gemacht. Der chinesische Smartphone-Hersteller konnte seinen Marktanteil auch außerhalb der Heimat kontinuierlich vergrößern. Einer der wichtigsten Gründe dafür: Verhältnismäßig niedrige Preise für gute Technik.
Billiger, aber trotzdem leistungsfähig
Mit der Honor-Reihe konnte Huawei besonders große Erfolge feiern, weshalb der Name nun eine Beförderung bekommt: Nicht mehr nur eine Modellbezeichnung, sondern eine eigene Marke ist „Honor“ nun. Und die Mission ist klar: Noch niedrigere Preise sollen neue Kunden gewinnen.
Die Preise für die von uns getesteten Honor-Modelle 4X, 4C und Holly liegen zwischen 100 und 200 Euro. Das billigste Modell Holly ist mit einem Vierkernprozessor ausgestattet, die beiden leicht teureren bekamen sogar Acht Kerne spendiert. Als Arbeitsspeicher bieten sie 1 (Holly) bzw. 2 Gigabyte RAM (4X, 4C). Besonderes Gimmick: Alle Geräte verfügen über zwei Steckplätze für SIM-Karten, können also zwei Handy-Verträge gleichzeitig bedienen.
Die Kameras der Geräte sind gut, können aber keine großartigen Ergebnisse abliefern. Besonders die 8-Megapixel-Kamera des Holly ist etwas eingeschränkt. Mit den 13 Megapixeln von 4X und 4C lässt sich schon mehr anfangen. Viel-Fotografierer sind aber anderswo besser aufgehoben. Ihre Stärke zeigen die Geräte hingegen bei den Akkus. Mit durchschnittlichem Gebrauch können es Nutzer gut auf knapp zwei Tage Laufzeit bringen. Im Energiesparmodus sind sogar längere Nutzungszeiten möglich.
Während das etwas teurere 4X ein 5,5-Zoll-Display aufweist, müssen sich 4C und Holly mit 5 Zoll begnügen. Das Größenverhältnis von Bildschirm zu Gehäuse ist aber außerordentlich hoch, die Displays selbst können zudem auch technisch überzeugen. Die schlanken Geräte sehen auch recht ansehnlich aus, in der Hand fühlen sie sich aber nicht besonders widerstandsfähig an. Das Gefühl in der Hand ist in etwa jenes eines Samsung Galaxy S3 oder S4.
Honor erbt Huawei-Probleme
Wer mit den chinesischen Handys vertraut ist, wird sich auch bei Honor auch in der Bedienung schnell zurecht finden. So wie die restlichen Huawei-Geräte wird auf ein Menü hinter dem Startbildschirm verzichtet. Alle Apps und Funktionen sind also – wie auch bei iOS – auf dem über mehrere Seiten aufgeteilten Startbildschirm zu finden. Ordnerstrukturen helfen dabei, den Überblick zu bewahren. Für Nutzer anderer Android-Geräte ist der Aufbau aber zunächst gewöhnungsbedürftig.
Honor laboriert dabei an den selben Software-Problemen, die schon anderen Huawei-Smartphones anhingen. Langsame Menüs und stockende Videos können immer wieder für Frust sorgen. Vor allem, weil solche Probleme angesichts der starken Hardware eigentlich nicht auftreten sollten. Welche Fehler hier im System vorliegen, sollten die chinesischen Entwickler möglichst bald herausfinden.
Fazit
Honor bringt mit seinen neuen Tiefpreis-Modellen Schwung in den Smartphone-Markt. Billige Geräte, die trotzdem einiges an Leistung bringen, werden wohl auch bei den Kunden gut ankommen. Auch, wenn die Geräte bislang nur über ausgewählte Webseiten verfügbar sind. Warum jemand allerdings um 119 Euro ein Holly auswählen sollte, wenn er um knapp 40 Euro mehr ein viel besseres 4C haben könnte, ist ein Mysterium. Nichtsdestotrotz muss sich die Konkurrenz im Tiefpreis-Segment warm anziehen.
Rezensionsexemplare vom Hersteller zur Verfügung gestellt.