Präsident in Burkina Faso baut seine Macht vor Wahl aus
Ouagadougou (APA/dpa) - Der Übergangspräsident Burkina Fasos hat seine Machtposition drei Monate vor der Wahl in dem westafrikanischen Land ...
Ouagadougou (APA/dpa) - Der Übergangspräsident Burkina Fasos hat seine Machtposition drei Monate vor der Wahl in dem westafrikanischen Land mit einer Regierungsumbildung deutlich ausgebaut. Staatschef Michel Kafando ernannte sich selbst zum Verteidigungs- und Innenminister, wie das Büro des Präsidenten am späten Sonntagabend mitteilte.
Kafando war vergangenen Oktober nach dem Sturz von Blaise Compaore zum Übergangspräsidenten ernannt worden. Compaore, der 27 Jahre lang an der Macht war, war nach anhaltenden Massenprotesten außer Landes geflohen. Im November soll ein neuer Präsident gewählt werden.
Das Verteidigungsministerium hatte bisher Ministerpräsident Yacouba Isaac Zida geleitet, dem Innenressort stand dessen Vertrauter Oberst Auguste Denise Barry vor. Nach Compaores Flucht hatte im vergangenen Jahr zunächst Zida, der frühere Vizechef der Präsidentengarde, die Macht an sich gerissen. Die Afrikanische Union drohte jedoch mit Sanktionen und erwirkte einen Übergang zu einer zivil geführten Regierung. Burkina Faso gehört dem Human Development Index (HDI), dem Index der menschlichen Entwicklung, der Vereinten Nationen zufolge zu den zehn ärmsten Ländern weltweit.