Golf

Nervenstarker US-Amerikaner Johnson gewann 144. British Open

Golfer Zack Johnson triumphierte.
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Zach Johnson ist neuer Titelträger der British Open. Weniger gut lief es für den Österreicher Andreas Wiesberger. Am letzten Wettkampftag der British Open verbuchte der Österreicher je ein Birdie und ein Bogey und spielte damit seine dritte Par-Runde in St. Andrews.

St. Andrews – Der US-amerikanische Golfprofi Zach Johnson hat am Montag die British Open gewonnen. Der 39-jährige setzte sich im Stechen gegen Louis Oosthuizen (RSA) und Marc Leishman (AUS) durch. Der Flight-Partner von Österreichs Aushängeschild Bernd Wiesberger sicherte sich damit erstmals die traditionelle silberne Rotweinkanne „Claret Jug“ und den Siegerscheck in Höhe von 1,15 Mio. Pfund (1,65 Mio. Euro).

Als der Coup gelungen war, küsste Golfprofi Zach Johnson überglücklich seine Ehefrau und brach in Tränen aus. Zuvor hatte der Sieger am Ende der 144. Auflage der British Open die besten Nerven bewiesen: Im Stechen über vier Runden bewältige der US-Amerikaner den Links-Kurs mit 1 unter Par am besten. Oosthuizen (Par) und Überraschungsmann Leishman (2 über) konnten da nicht mehr mithalten. Johnson feierte seinen zweiten Major Sieg nach 2007 beim US-Masters in Augusta.

Klasse-Finish vor der Entscheidung

Zuvor hielten die drei Profis ex aequo bei 273 Schlägen und lieferten sich dabei ein Klasse-Finish: Als Johnson seine 66er-Runde auf dem Par-72-Platz beendet hatte, leistete sich der führende Leishman am 16. Loch das erste Bogey nach 36 Löchern. Oosthuizen erreichte das Play-off überhaupt erst mit dem letzten Putt.

Auf eine Aufholjagd von Jordan Spieth warteten die Zuschauer vergeblich, denn dem Masters- und US-Open-Sieger aus Texas fehlte das Glück beim Putten. Er verfehlte um einen Schlag die Extra-Bahnen, wurde Vierter und verpasste damit die einmalige Chance, erstmals seit Ben Hogan 1953 die drei ersten Majors in einem Jahr zu gewinnen. Das gewohnt faire britische Publikum feierte den 21-Jährigen trotzdem. „Ich bin sehr zufrieden mit der Art und Weise, wie ich diese Woche gekämpft habe. Heute war ein harter Tag da draußen“, sagte Spieth.

Der am Sonntag noch mitführende irische Amateur Paul Dunne, dem die Sympathien der Zuschauer gehörten, ließ am Ende deutlich nach: Nach einer 78er-Runde fand sich der 22-Jährige auf Platz 30 wieder. „Natürlich bin ich enttäuscht, aber es war eine Riesen-Erfahrung“, sagte Dunne.

Wiesberger nur auf Rang 68

Österreichs Nummer eins Bernd Wiesberger vermochte hingegen bei seinen dritten British Open sein Potenzial nicht auszuschöpfen. Nach Rang 64 beim Debüt 2013 in Hoylake und dem verpassten Cut im Vorjahr in Muirfield musste sich der Burgenländer in St. Andrews nach der vierten Runde des Golf-Major-Turniers am Montag mit dem Gesamtscore von 287 (1 unter Par) begnügen und war enttäuscht. Er landete damit auf Rang 68.

Dank des Titelgewinns zwei Wochen zuvor in Paris und guter Erinnerungen an den Old Course war Wiesberger optimistisch an die schottische Küste gereist. Doch nach Wetterkapriolen an den ersten zwei Tagen gelangen dem 29-Jährigen im Gegensatz zur Konkurrenz in der Folge keine starken Scores. Zum Abschluss verbuchte Wiesberger je ein Birdie und ein Bogey (zum vierten Mal am 17. Loch) und damit seine dritte Par-Runde. Damit blieb nur ein Rang um 70 und ein kleiner Anteil am Preisgeld von umgerechnet rund 9 Millionen Euro.

Wiesberger scheiterte wie an den Vortagen am kurzen Spiel. Er traf die Grüns gut, doch die Putts fielen nicht. „Die Putts waren eigentlich gut, aber es ist diese Woche nichts herausgekommen“, teilte der Oberwarter via Twitter mit. Das sei sehr enttäuschend, denn das lange Spiel hätte ein gutes Resultat ermöglicht. Wiesberger spielt kommende Woche in Crans Montana. „Vielleicht braucht mein Putter etwas Höhenluft“, scherzte er. (APA/dpa/Reuters)

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