EZB drosselt ihre Anleihenkäufe leicht

Frankfurt (APA/Reuters) - Die EZB hat das Tempo bei ihrem großem Anleihenprogramm leicht zurückgenommen. Seit dem Beginn der Käufe am 9. März haben die Europäische Zentralbank (EZB) und die nationalen Notenbanken mittlerweile öffentliche Schuldtitel für 227,6 Mrd. Euro erworben, wie die Währungshüter am Montag in Frankfurt mitteilten.

Die Euro-Wächter nahmen in der Woche bis zum 17. Juli für etwa 11,3 Mrd. Euro zusätzliche Papiere in ihre Bücher. In der Vorwoche waren es noch 11,7 Mrd. Euro gewesen.

EZB-Präsident Mario Draghi will mit der Geldschwemme Banken dazu anregen, mehr Krediten an die Wirtschaft zu vergeben. Die Idee: Kaufen die Notenbanken massiv Anleihen auf, werden sie aufgrund fallender Renditen tendenziell weniger rentabel. Engagements in Kredite werden für sie lohnender. Das würde die Konjunktur beflügeln und die Inflation antreiben, die im Juni bei lediglich 0,2 Prozent lag. Ziel-Markte der Währungshüter ist aber ein Preisanstieg von knapp zwei Prozent. Diese Rate sieht die EZB als ideal an für die allgemeine Wirtschaftsentwicklung.

Insgesamt sieht das Programm bis September 2016 Wertpapier-Käufe im Volumen von 1,14 Billionen Euro vor. Neben Staatsanleihen zählen dazu auch Pfandbriefe („Covered Bonds“) und Hypothekenpapiere („ABS“). Im Schnitt sollen pro Monat Titel im Volumen von etwa 60 Mrd. Euro gekauft werden.

~ WEB http://www.ecb.int ~ APA362 2015-07-20/16:05