Granatenangriff in Burundis Hauptstadt am Tag vor Präsidentenwahl

Bujumbura (APA/AFP) - Einen Tag vor der umstrittenen Präsidentschaftswahl im ostafrikanischen Burundi ist in der Hauptstadt Bujumbura am Mon...

Bujumbura (APA/AFP) - Einen Tag vor der umstrittenen Präsidentschaftswahl im ostafrikanischen Burundi ist in der Hauptstadt Bujumbura am Montag eine Granate explodiert. Die Detonation ereignete sich auf einer Straße nahe dem symbolträchtigen Unabhängigkeitsplatz im Stadtzentrum, wie ein Korrespondent der Nachrichtenagentur AFP berichtete.

Nach Angaben von Augenzeugen wurde der Sprengsatz aus einem fahrenden Auto geschleudert. Verletzt wurde bei dem Angriff niemand. In Burundi wird nach monatelangen Unruhen mit etwa hundert Todesopfern am Dienstag ein neuer Präsident gewählt. Der seit zehn Jahren amtierende Staatschef Pierre Nkurunziza strebt eine dritte Amtszeit an. Die Opposition sieht darin jedoch einen Verstoß gegen die Verfassung und boykottiert den Urnengang.

Die Verfassung sieht lediglich zwei Amtszeiten vor. Der 51-jährige Nkurunziza argumentiert jedoch, seine erste Amtszeit zähle nicht, weil er damals vom Parlament und nicht von der Bevölkerung gewählt worden sei. Seit Ende April gibt es in Burundi Proteste und politische Unruhen, Mitte Mai scheiterte ein Putsch von Teilen der Armee.

Die Regierung ging mit harter Hand gegen ihre Gegner vor. Mehr als hundert Menschen wurden getötet, nach Angaben der Vereinten Nationen flohen mehr als 158.000 Menschen außer Landes, unter ihnen viele Oppositionelle. Die Organisation Ärzte ohne Grenzen erklärte am Montag, derzeit würden täglich etwa tausend Menschen aus dem Land fliehen.