Russland legt bei UNO Gegenvorschlag zu Flug MH17 vor

Kiew (APA/AFP) - Russland lehnt die Einsetzung eines internationalen Tribunals zur Aufklärung des Abschusses von Flug MH17 über der Ostukrai...

Kiew (APA/AFP) - Russland lehnt die Einsetzung eines internationalen Tribunals zur Aufklärung des Abschusses von Flug MH17 über der Ostukraine ab und hat einen Gegenvorschlag dazu unterbreitet. Der russische Botschafter bei den Vereinten Nationen, Witali Tschurkin, sagte am Montag in New York, nach russischer Ansicht sei es „nicht vorgesehen, dass der Sicherheitsrat solche Themen behandelt“.

Russland habe aber „seinen eigenen Textentwurf“ dazu im Sicherheitsrat vorgelegt. Einzelheiten dazu nannte Tschurkin nicht.

Vor allem Malaysia, die Niederlande und Großbritannien verlangen die Einsetzung eines internationalen Tribunals zur Aufklärung des Abschusses der Maschine, das sich auf eine UNO-Resolution stützen soll. Russlands Präsident Wladimir Putin hatte dies bereits in der vergangenen Woche als „kontraproduktiv“ bezeichnet. Nach Angaben von UNO-Diplomaten haben die Anhänger eines Tribunals aber die feste Absicht, ihr Resolutionsprojekt „Mitte nächster Woche“ im Sicherheitsrat zur Abstimmung zu stellen. Russland hat dort ein Vetorecht.

Beim Abschuss des Fluges MH17 der Fluglinie Malaysia Airlines über der umkämpften Ostukraine waren am 17. Juli 2014 alle 298 Passagiere und Besatzungsmitglieder ums Leben gekommen. Die Ukraine und der Westen machen prorussische Rebellen in der Ostukraine für den Abschuss verantwortlich. Russland bestreitet dies und macht Kiew verantwortlich. Die meisten Passagiere der Maschine waren Niederländer, weshalb Den Haag die Ermittlungen zu der Tragödie leitet.