Kitzbühel

Nadelöhr sorgt für Aufruhr

© Verena Hofer

Der geplante Neubau der einspurigen Kohlhoferbrücke in Reith lässt weiterhin die Wogen hochgehen. Eine Enteignung eines Grundstückseigentümers steht im Raum.

Von Verena Hofer

Reith b. K. –Die einspurige Holzbrücke an der Landesstraße (L202) beschäftigt die Reither Gemeindepolitik seit Jahren. Der laut einer Studie markante Unfallhäufigkeitspunkt soll entschärft werden. Rund 330 Reither haben gegen die geplante zweispurige Brücke unterschrieben – die TT berichtete. Für den Neubau der Brücke gibt es einen Gemeinderatsbeschluss aus dem Jahr 2012. Von den Dimensionen zeigt man sich nun bei der jüngsten Gemeinderatssitzung überrascht.

Der jetzige Radius bei der Linkskurve der Brücke hat 84 Grad, dieser wird auf rund 60 Grad entschärft. Normal ist eine Fahrspurbreite mit 2,75 Metern, beim zweispurigen Neubau sind es 7,20 Meter aufgrund der Kurve. Dazu kommt noch ein Gehsteig. Die Unterschriftenliste fordert eine einspurige Brücke. „Warum wird mit Gewalt eine Brücke gebaut?“, fragt GR Josef Dagn (Reither Bürgerliste). Peter Gandler (SP) brachte in die Diskussion die Idee einer Übernahme der Straße von der Dorfkreuzung bis zum Ortsende ein, damit die Gemeinde die Brücke baut. Angemerkt wurde auch der Wunsch einer Sanierung. Laut dem Baubezirksamt Kufstein gibt es nur eine Alternative zum Neubau. „Aufgrund des schlechten Bauzustands muss die Brücke gesperrt werden“, sagt Leiter Erwin Obermaier.

Für den Neubau braucht es die Zustimmung von drei Grundeigentümern. Bei den straßenrechtlichen Verhandlungen hat sich einer gegen die Abtretung ausgesprochen, eine Enteignung steht nun im Raum. „Die Gemeinde Reith distanziert sich davon“, sagt Bürgermeister Stefan Jöchl (Für Reith) und ergänzt, dass es eine Enteignung in Reith noch nie gegeben habe. Der Gemeinderat stimmt zu, dass dies nun in einem Schreiben an das Land Tirol festgehalten wird. Befürchtungen gibt es aufgrund der Zunahme des Verkehrs, insbesondere des Schwerverkehrs.

Vor allem die unklare Situation einer Verkehrsspange in Kitzbühel und bei der Goinger Stanglwirtskreuzung schürt die Angst der Reither. Klargestellt hat Bürgermeister Jöchl, dass die Tonnagenbeschränkung bei 7,5 Tonnen auch in Zukunft bestehen bleibt, ebenso die Geschwindigkeitsbeschränkung mit 50 km/h. Die weiteren Schritte setzt nun das Baubezirksamt. Dort wartet man auf den Bewilligungsbescheid der straßenrechtlichen Verhandlung: „Wir rechnen mit einem positiven Bescheid.“, erklärt Obermaier.

Einer der Grundeigentümer ist Gemeinderat Sebastian Hölzl (Reither Bürgerliste). Für die straßenrechtliche Verhandlung hat er die Zustimmung gegeben, nun folgt die wasserrechtliche. „Beim Wasserrecht gibt es keine Enteignung. Wenn die Gemeinde dagegen ist, dann bin ich es auch“, sagt Hölzl. Auf Nachfrage der TT schildert Obermaier, dass der Neubau an einer wasserrechtlichen Vereinbarung nicht scheitern wird. „Wir bauen die Brücke sicher“, stellt Obermaier klar und verweist auf die gültigen Beschlüsse.

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