Suche nach 17-jährigem Asylwerber an der Salzach wird fortgesetzt

Salzburg (APA) - Die Suche nach einem 17-jährigen Flüchtling, der gestern am Abend im Norden der Stadt Salzburg in die Salzach gestürzt war,...

Salzburg (APA) - Die Suche nach einem 17-jährigen Flüchtling, der gestern am Abend im Norden der Stadt Salzburg in die Salzach gestürzt war, wird heute, Dienstag, laut Polizei fortgesetzt. Der Bursch aus Afghanistan hatte sich bei einer Grillfeier einer Flüchtlingseinrichtung im Bereich des Umspannwerks Hagenau bei Bergheim für ein Foto auf einen Stein gesetzt, war ausgerutscht und ins Wasser gefallen.

Ein zweiter Asylwerber, der sich zu dem Teenager setzte, wurde mitgerissen, weil sich der 17-Jährige noch bei ihm am Oberarm festgehalten hatte. Die beiden stürzten polizeilichen Angaben zufolge in die Salzach. Im Gegensatz zu dem 17-Jährigen konnte sich der 18-Jährige noch an einem Felsen festhalten. Er wurde von Betreuern aus dem Fluss gezogen.

Der 17-Jährige konnte sich nicht mehr ans Ufer retten und trieb flussabwärts. Nach etwa 50 Metern wurde er nicht mehr gesehen, wie Salzburgs Kripo-Chef Andreas Huber schilderte. Ein Rettungsversuch von einem Betreuer und einem Begleiter war laut Polizei misslungen.

Trotz eines Großaufgebots an Einsatzkräften von Feuerwehren, Wasserrettung, Rotem Kreuz und Polizei wurde der Vermisste bisher nicht gefunden. Zum Einsatz kamen auch Boote und ein Polizeihubschrauber. An der Rettungsaktion beteiligten sich zudem Einsatzkräfte aus Bayern, entsandt wurde etwa eine Tauchergruppe der Freiwilligen Feuerwehr Bad Reichenhall, der Traunsteiner Rettungshubschrauber Christophorus 14 und mehrere Bootsbesatzungen.

Nach Einbruch der Dunkelheit wurde die gestrige Suchaktion vorläufig eingestellt. Heute, Dienstag, wird ein Polizeihubschrauber die Suche wieder aufnehmen und den Einsatz mit Fahnder des Kriminalreferates koordinieren. Laut dem Kripo-Chef wird auch wieder die Feuerwehr ausrücken. Gerüchte, wonach der Abgängige lebend aufgetaucht sei, haben sich bisher nicht bestätigt. Im Laufe des Dienstagnachmittags soll auch wieder die Salzburger Wasserrettung zum Einsatz kommen. „Es wird dann mit Sonargeräten gesucht“, sagte Einsatzleiter Karl Kreuzhuber zur APA.

Die Gruppe von insgesamt zwölf Jugendlichen, die in einem SOS Kinderdorf in Salzburg untergebracht sind, wollte gestern einen gemütlichen Abend auf der Schotterbank an der Salzach verbringen. Die jungen Asylwerber wurden dabei von fünf Betreuern beaufsichtigt. Zu dem Unglück kam es dann gegen 19.00 Uhr. Die schockierten Mitglieder der Gruppe wurden von einem Kriseninterventionsteam betreut.