Sicherheitspaket für den Schallerbach
Die Vorbereitungen für die Murverbauungen am Schallerbach sind in der Endphase. Das Rückhaltebecken wird auf 45.000 Kubikmeter Fassungsvermögen ausgebaut. Morgen werden die Pläne in See präsentiert.
Von Matthias Reichle
See, Kappl –Eineinhalb Monate nach der Murenkatastrophe von See werden den Gemeindebürgern am Donnerstag die Maßnahmen für Verbauungen am Schallerbach präsentiert. Das Projekt wurde vergangene Woche bei der Behörde zur Genehmigung eingereicht.
Kernstück des neuen Sicherheitspakets für den Kappler Ortsteil Schaller und die Seer Weiler Gries und Elis ist die Vergrößerung des Rückhaltebeckens am Grenzbach zwischen den Gemeinden. Es soll künftig auf 45.000 Kubikmeter Volumen erweitert werden und rückt somit rund zehn Meter ins Tal, betont Bürgermeister Toni Mallaun. Dort wird eine neue Geschiebesperre aus Beton errichtet, die alte nach deren Fertigstellung abgetragen.
Geplant ist außerdem eine 1,75 m hohe, 61 Meter lange Winkelstützmauer zum Schutz der Häuser sowie ein steingeschlichtetes Unterlaufgerinne samt Mündungsbauwerk und Sohlgurten. Neu gebaut werden auch die beiden Gemeindestraßenbrücken. Darüber hinaus ist eine Neuerschließung des Recyclinghofs und der Kläranlage über die Trisanna in Vorbereitung. Auch im Mittellauf rücken die Arbeiter an – dort sind mehrere neue Konsolidierungssperren zur Hangstabilisierung vorgesehen.
„Es ist ein bürgerbegleitetes Projekt“, betont Projektkoordinator Gebhard Walter von der Wildbach- und Lawinenverbauung auf Anfrage der TT. Mehrere Anrainer waren in die Planungen eingebunden – „das hat zur Beruhigung beigetragen“, betont Dorfchef Mallaun.
Am 27. August findet die mündliche Verhandlung im behördlichen Genehmigungsverfahren statt. Nächste Woche sind auch die Finanzierungsverhandlungen angesetzt. Parallel dazu laufen die Gespräche mit den Grundeigentümern. Fast 100 Grundstücke sind betroffen.
Die Muren, die in der Nacht vom 6. auf den 7. Juni am Schallerbach abgegangen sind, haben rund 103.000 Kubikmeter Stein und Erde im Tal abgeladen. Dabei wurden über 70 Gebäude beschädigt. Mehrere so stark, dass sie abgerissen werden müssen, betont Mallaun. Derzeit laufen bei vielen Bewohnern die Sanierungsmaßnahmen auf Hochtouren. „Der Gedanke, dass man jetzt fort will, ist nicht aufgekommen“, betont der Dorfchef.