Traum vom Gymnasium geplatzt
130 Schüler haben trotz Vorzugszeugnis keinen Platz in einer AHS-Unterstufe bekommen.
Innsbruck –Für rund 130 Tiroler Schülerinnen und Schüler und deren Eltern steht bereits jetzt mitten in den Ferien fest: Das neue Schuljahr im Herbst wird nicht nach Wunsch beginnen. Die ehemaligen Volksschüler haben trotz vorgeschriebenen Notendurchschnitts und damit trotz Gymnasialreife keinen Platz in einem Gymnasium erhalten. Sie werden deshalb im September nicht in die Unterstufe einer allgemeinbildenden höheren Schule (AHS) wechseln, sondern in eine Neue Mittelschule (NMS). Das bestätigt der Landesschulrat für Tirol auf Nachfrage der TT. In seiner jüngsten Sitzung am Freitag hat der Landesschulrat noch vier Plätze in Gymnasien vergeben können, die aufgrund von Verzichten frei geworden waren. Damit sind die Planungen für das neue Schuljahr weitestgehend abgeschlossen. Einzelne wenige Plätze in Klassen könnten möglicherweise noch im Herbst nachbesetzt werden, damit rechnen dürften die Betroffenen allerdings nicht, heißt es seitens des Landesschulrates. Betroffen ist in erster Linie der Zentralraum Innsbruck, hier hinkt das Angebot der Nachfrage am massivsten hinterher. In den Bezirken habe man letztlich alle Schüler, die laut Zeugnis einen Anspruch darauf haben, in Gymnasien unterbringen können.
Die Schulmisere hatte sich bereits Ende März abgezeichnet. Damals erhielten noch 180 Schüler trotz guten oder sehr guten Erfolgs eine Absage für den Besuch eines Gymnasiums im Herbst. Als Reaktion auf den Druck, der auf die Gymnasien herrscht, kündigte Beate Palfrader (ÖVP), Bildungslandesrätin und amtsführende Präsidentin des Landesschulrates, die Bildung einer Arbeitsgruppe an. Diese soll die Einführung von Eignungsprüfungen für Gymnasien als zweites Kriterium neben den Noten prüfen. An dem Konzept werde derzeit gearbeitet, heißt es dazu aus dem Landesschulrat. Die Entscheidung, ob Eignungsprüfungen tatsächlich eingeführt werden, liegt beim Unterrichtsministerium. (np)
