Leitbörsen in Fernost schließen überwiegend im Plus
Tokio (APA) - Die Leitbörsen in Fernost haben am Dienstag überwiegend fester geschlossen. Der Nikkei-225 Index in Tokio gewann um 191,05 Zäh...
Tokio (APA) - Die Leitbörsen in Fernost haben am Dienstag überwiegend fester geschlossen. Der Nikkei-225 Index in Tokio gewann um 191,05 Zähler oder 0,93 Prozent auf 20.841,97 Punkte. Der Hang Seng Index in Hongkong gewann um 131,62 Zähler (plus 0,52 Prozent) auf 25.536,43 Einheiten. Der Shanghai Composite gewann 25,56 Punkte oder 0,64 Prozent auf 4.017,67 Punkte.
Die Märkte in Indien und Australien zeigten sich indes gespalten. Der Sensex 30 in Mumbai tendierte zuletzt bei 28.182,14 Zählern mit minus 237,98 Punkten oder 0,84 Prozent. Der All Ordinaries Index in Sydney legte hingegen 19,5 Zähler oder 0,34 Prozent zu und schloss bei 5.688,50 Einheiten.
In China setzt sich die Erholung der Kurse nach dem Preisverfall zu Beginn des Monats langsam fort, der Festlandindex in Shanghai stieg zum vierten Mal in Folge und landete erstmals seit Anfang Juli über der psychologisch wichtigen Marke von 4.000 Punkten. Mehr und mehr Aktien kehren auch an die Börse zurück: 543 Unternehmensanteile sind noch vom Handel ausgeschlossen, am vergangenen Freitag waren es noch 635 Papiere, die nicht gehandelt werden konnten. Mit der Maßnahme hatte die chinesische Börsenaufsicht auf die jüngste Verkaufspanik reagiert.
Gesucht werden von den Investoren die Aktien von kleinen Unternehmen. Börsianer gehen davon aus, dass der chinesische Aktienmarkt nach seinen extremen Verwerfungen von Mitte Juni und Anfang Juli nun wieder zur Normalität zurückkehrt. Die Gegenmaßnahmen der chinesischen Regierung trügen Früchte, hieß es.
In Tokio beflügelte eine Mischung aus einem schwächeren Yen und niedrigeren Ölpreisen die Börse. Insbesondere Werte von exportorientierten Unternehmen sowie Transportunternehmen und Airlines konnten profitieren.
Größter Gewinner waren aber die Papiere des japanischen Mischkonzerns Toshiba, die sich mit einem Plus von 6,13 Prozent an die Indexspitze des Nikkei-225 setzten. Die Investoren begrüßten, dass ein spektakulärer Bilanzskandal personelle Konsequenzen nach sich zieht: Nach Ex-Präsident und Vize-Vorstandsvorsitzendem Norio Sasaki, der bereits in der Nacht seinen Rücktritt erklärte, trat auch Chefvorstand Hisao Tanaka zurück. Eine interne Untersuchung hatte ergeben, dass Toshiba in den vergangenen sechs Jahren seinen Gewinn vor Steuern um mindestens 152 Mrd. Yen (1,1 Mrd. Euro) zu hoch ausgewiesen hatte.
An der Börse legten die Toshiba-Aktien am Dienstag um 6 Prozent zu. Die schlechten Nachrichten seien nun raus, erklärte Takatoshi Itoshima, Portfoliomanager bei Commons Asset Management. Allerdings liegt der Kurs der Aktie noch rund 23 Prozent unter dem Wert vor Bekanntwerden des Skandals.
In Australien schloss der ASX All Ordinaries Index leicht verbessert, vor allem der sinkende Goldpreis verhinderte aber sinkende Gewinne: Mit Newcrest Mining (minus 1,52 Prozent) gab ein Schwergewicht nach, kleinere, goldabhängige Werte traf es noch härter: Alacer Gold verloren 8,92 Prozent, Aurelia Metals mussten gar 10,64 Prozent abgeben.
Der indische Sensex-Index tendierte zuletzt als einziger der Indizes negativ. Zwar konnte der zweitgrößte Software-Dienstleister des Landes, Infosys, mit seinem Quartalsbericht überzeugen und eine Gewinnsteigerung von fünf Prozent verkünden - die Kurssteigerung von 11,29 Prozent genügte aber nicht, um den Sensex-Index insgesamt im Plus zu halten. Dies lag vor allem an den Pharma-Unternehmen: Lupin-Aktien wurde von Analysten abgewertet und fielen um 5,14 Prozent; Konkurrent Sun Pharma veröffentlichte eine Gewinnwarnung für das Finanzjahr 2016, die Papiere gaben massive 14,99 Prozent nach.