Biotechfirma Actelion schraubt Gewinnprognose nach oben

Zürich/Frankfurt (APA/Reuters) - Beim Schweizer Biotechnologiekonzern Actelion wächst dank hoher Nachfrage nach seinem Lungenmedikament Opsu...

Zürich/Frankfurt (APA/Reuters) - Beim Schweizer Biotechnologiekonzern Actelion wächst dank hoher Nachfrage nach seinem Lungenmedikament Opsumit die Zuversicht. Wegen des starken Geschäfts mit dem neuen Mittel erhöhte Actelion erneut seine Ergebnisprognose für dieses Jahr. „Opsumit entwickelt sich sehr gut“, sagte Firmenchef Jean-Paul Clozel der Nachrichtenagentur Reuters am Dienstag.

Erst im vergangenen Monat war das Mittel in Japan und Spanien auf den Markt gebracht worden. Opsumit gilt als Nachfolger des Lungenmittels Tracleer, mit dem Actelion zwar noch den Löwenanteil seiner Verkaufserlöse erzielt, dem nach dem Verlust des Patentschutzes in wichtigen Ländern aber die Konkurrenz durch billigere Generika droht.

Clozel sieht sich mit Opsumit auf gutem Weg. Die Markteinführungen des Mittels verliefen besser als erwartet. Im zweiten Quartal setzte Actelion mit Opsumit 113 Mio. Franken (108,2 Mio. Euro) um, etwas mehr als Analysten prognostiziert hatten. Dagegen ging es bei Tracleer mit einem Umsatzrückgang von 19 Prozent auf 301 Mio. Franken deutlich schneller als erwartet abwärts. Insgesamt legte der Umsatz von Actelion im ersten Halbjahr um zwei Prozent auf 1,011 Mrd. Franken zu, bereinigt um Wechselkurseffekte stand ein Plus von vier Prozent zu Buche.

Im Gesamtjahr soll der um Sonderfaktoren bereinigte Gewinn unter Ausschluss von Wechselkursschwankungen nun um 15 bis 19 Prozent zulegen. Actelion hatte bereits im April die Prognose erhöht und einen Anstieg um einen niedrigen zweistelligen Prozentbetrag in Aussicht gestellt. Im ersten Halbjahr kletterte das bereinigte Ergebnis um 19 Prozent auf 423 Mio. Franken. Der Nettogewinn fiel jedoch um 32 Prozent auf 287 Mio. Franken, auch weil im Vorjahreszeitraum ein Steuervorteil verbucht war.

Den immer wiederkehrenden Übernahmespekulationen um Actelion erteilte Clozel eine Absage: „Der beste Weg für uns, Wert für die Aktionäre zu schaffen, ist unabhängig zu bleiben.“ Zu den jüngsten Gerüchten, der britische Pharmakonzern Shire wolle Actelion kaufen, wollte er sich nicht äußern. Umgekehrt will Clozel selbst auf Einkaufstour gehen. „Wir sind offen für Zukäufe.“ Actelion sei aber sehr wählerisch.