Positiver UVP-Bescheid für 226 Mio.-Projekt Stadttunnel Feldkirch
Feldkirch (APA) - Die Vorarlberger Landesregierung hat am Dienstag einen positiven Umweltverträglichkeitsprüfungs (UVP)-Bescheid für den Sta...
Feldkirch (APA) - Die Vorarlberger Landesregierung hat am Dienstag einen positiven Umweltverträglichkeitsprüfungs (UVP)-Bescheid für den Stadttunnel Feldkirch ausgestellt. Die Vorteile des Projekts würden überwiegen, auch wenn die Behörde über 300 Auflagen und 60 Empfehlungen festgehalten habe, sagte Landeshauptmann Markus Wallner (ÖVP) am Dienstag. Frühestmöglicher Baubeginn wäre im Jahr 2018.
Die UVP - die Prüfung der Auswirkungen des Projekts auf Umwelt, Natur, Landschaft und Menschen, aber auch auf Wirtschaft und Tourismus - nahm nach zweijähriger Vorbereitungszeit letztlich sieben Monate in Anspruch. Der geplante Stadttunnel Feldkirch besteht aus vier Tunnelarmen und einem unterirdischen Kreisverkehr, der die vier Äste verbindet.
Geplanter Baubeginn für das in zwei Bauabschnitten vorgesehene Projekt ist das Jahr 2018. In der ersten Etappe würden bis 2024 die Tunneläste Felsenau, Altstadt und Tisis errichtet, anschließend zwischen 2022 und 2025 der Tunnelast Tosters. Die Gesamtlänge des Stadttunnels Feldkirch beträgt knapp vier Kilometer, die Gesamtkosten werden mit rund 226,5 Millionen Euro beziffert. Davon trägt der Bund 40 Millionen Euro, den Rest fast zur Gänze das Land. Verzögerungen könnten sich durch allfällige Beschwerden gegen den UVP-Bescheid ergeben. Mehrkosten seien durch die Auflagen nicht zu befürchten, sagte Verkehrslandesrat Karlheinz Rüdisser (ÖVP).
Ziel des Stadttunnels Feldkirch ist eine nachhaltige Verkehrslösung für die Stadt, im Wesentlichen die Entlastung der „Bärenkreuzung“, an der täglich 40.000 bis 50.000 Kraftfahrzeuge gezählt werden. Die Verkehrsplaner erwarten sich eine Reduktion dieser Zahl um 25 Prozent, beim Schwerverkehr soll die Entlastung noch viel größer sein. Bürgermeister Wilfried Berchtold (ÖVP) verwies am Dienstag darauf, dass Feldkirch die „drittschlechtesten Luftwerte in Österreich“ aufweise. Wenn es gelinge, 8.000 betroffene Personen diesem Gesundheitsrisiko nicht mehr auszusetzen, dann sei das den Aufwand jedenfalls wert.
Das Ringen um eine Verkehrsplanung Feldkirch Süd reicht schon etwa 30 Jahre zurück. 1998 wurden zehn Varianten für eine Verkehrsplanung Feldkirch Süd geprüft, als Bestvariante gab das Wirtschaftsministerium die Amtstrasse des Letzetunnels frei. Diese Lösung war aber spätestens seit der Ratifizierung der Alpenkonvention sowie der neuen rechtlichen Grundlagen für die Umweltverträglichkeitsprüfung vom Tisch. 2005 wurde mit einer neuen Planung begonnen.