Frühstücken wie ein Kaiser auf der Bassgeigeralm
Die Wanderung auf die Bassgeigeralm in St. Johann ist kurz, der Ausblick ist trotzdem schön. Und nicht nur das: Der Wirt serviert ein selbst zubereitetes Bergfrühstück, das schon so manchen Promi angelockt hat.
Von Miriam Hotter
St. Johann i. T. –Josef Schipflinger steht in seiner kleinen Küche auf der urigen Bassgeigeralm (1035 Meter) oberhalb von St. Johann i. T.. Der 59-Jährige macht gerade Rührei. Seine Gäste kommen vor allem wegen des berühmten Bergfrühstücks, das er seit zehn Jahren auf der Alm serviert. „Bis auf die Wurst mache ich alles selber“, sagt er. „Alles“ ist in diesem Fall Butter, Käse, Ribisel-, Himbeer- und Heidelbeermarmelade, Speck sowie Bauern- und Milchzopfbrot. Sogar das Rührei stammt aus „Eigenproduktion“: Schipflingers Hühner, die vor der Alm herumspazieren, versorgen hungrige Wanderer täglich mit frischen Eiern.
Manche Gäste kennt man sogar aus Film und Fernsehen. „Die Moderatorin Arabella Kiesbauer war schon bei uns frühstücken. Auch Heinz Marecek und Andrea L’Arronge von Soko Kitzbühel waren hier. Ihnen hat es bei uns sehr gut gefallen“, erzählt Schipflinger stolz. Ob es ihnen geschmeckt hat? „Ja sicher“, lacht der Wirt.
Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser. Deshalb überzeugt man sich vom hochgelobten Frühstück lieber selbst – auf der großen Terrasse mit einer Tasse Kaffee. Mit Ausblick auf das Kaisergebirge genießen wir jeden Bissen. „Kaiserlich“ sind auch die Portionen. Doch eine Wanderin beruhigt: „Man soll ja morgens essen wie ein Kaiser. Mittags wie ein König und abends wie ein Bettler“, nennt sie ein Sprichwort. Und immerhin hat man bei der Wanderung zur Bassgeigeralm ein paar Kalorien verbrannt.
So kommt man hin: Ausgangspunkt der Wanderung, für die man nur 376 Höhenmeter bewältigen muss, ist der Parkplatz bei den Hochfeldbahnen in St. Johann (659 Meter). Auf einem asphaltierten Weg geht es zuerst an einigen Bauernhöfen vorbei Richtung „Apfeldorf“. Beim Hof „Foidl“ zweigt man links ab und folgt dem asphaltierten Weg bis zur Beschilderung „Bassgeiger- alm“.
Hier haben Wanderer zwei Möglichkeiten: Entweder man folgt dem angegebenen Weg (mit einer Stunde und 45 Minuten gekennzeichnet) oder man nimmt die rechts abzweigende Rodelbahn. Dieser Weg führt in rund 50 Minuten zur Bassgeigeralm und weil er mehr Schatten spendet, entschieden wir uns am vergangenen Dienstag für die kühlere Variante.
Man folgt der Rodelbahn bis zum Alpengasthaus Hirschberg. Dort wandert man links auf einem Weg vorbei, der in einen Wald führt. Rund fünf Minuten geht es durch den Wald bis zu einem kleinen Gittertor. Von dort geht es weiter über eine Almwiese, bis man schließlich die Bassgeigeralm erreicht.
Zurück zum Ausgangspunkt geht es auf demselben Weg. Wer Glück hat, der bekommt vorher noch einen Zirbenschnaps vom Wirt serviert – selbst gemacht, versteht sich.
Infos zur Wanderung
Ausgangspunkt: Parkplatz Hochfeldbahnen in St. Johann (659 Meter). Gehzeit über die Rodelbahn: ca. 50 Minuten. Gehzeit über den beschilderten Weg: eine Stunde und 45 Minuten.
Höhenmeter: Zu bewältigen sind 376 Höhenmeter. Es führt auch eine mautfreie Straße über Wiesenschwang/Oberndorf zur Bassgeigeralm (1035 Meter).
Bergfrühstück: Das Frühstück inklusive Kaffee kostet 11,50 Euro pro Person. Wer am Wochenende auf der Bassgeigeralm frühstücken will, sollte allerdings vorher bei Wirt Josef Schipflinger anrufen: 0664/4185751. Übrigens: Am Sonntag gibt es immer Schweinebraten. Montag Ruhetag! Mehr Infos gibt es im Internet auf www.bassgeigeralm.at
Tipp: Der Hochseil-Klettergarten „Hornpark“ liegt von der Alm nur etwa 25 Gehminuten entfernt. Mehr Infos gibt es im Internet unter www.hornpark.at