Rom rechnet mit weniger Migranten als ursprünglich erwartet
Rom (APA) - Rom rechnet bis Jahresende mit weniger Bootsflüchtlingen als ursprünglich erwartet. Bis zum heutigen Dienstag sind in Italien 85...
Rom (APA) - Rom rechnet bis Jahresende mit weniger Bootsflüchtlingen als ursprünglich erwartet. Bis zum heutigen Dienstag sind in Italien 85.361 Migranten in Italien eingetroffen, das sind genauso viele wie im vergangenen Jahr, berichtete der für Migrationsfrage zuständige Präfekt Mario Morcone vor dem Abgeordnetenhaus in Rom.
Sollte sich der Trend stabilisieren, könnte die Zahl der Flüchtlinge bis Jahresende wie im vergangenen Jahr 170.000 Menschen betragen. Die Regierung in Rom war zuletzt in den vergangenen Wochen von 200.000 Personen ausgegangen. Das Innenministerium hatte vergangene Woche noch von einem neunprozentigen Anstieg bei der Migrantenzahl gegenüber dem Vergleichszeitraum 2014 berichtet. Dabei wurde jedoch nicht die Zahl der Juli-Ankünfte berücksichtigt, die gegenüber 2014 niedriger sein dürfte.
Morcone berichtete, dass die italienische Regierung „mit der größten humanitären Operation in der republikanischen Geschichte des Landes“ konfrontiert sei. Er appellierte an die Regionen Norditaliens, mehr Migranten aufzunehmen. Die Regionen des Nordens hatten sich zuletzt vehement gegen die Aufnahme weiterer Flüchtlinge gewehrt. In der norditalienischen Stadt Treviso waren vergangene Woche Bürgerproteste gegen die Flüchtlinge ausgebrochen.
Sizilien ist die Region, die die meisten Bootsflüchtlinge aufgenommen hat. Auf der Insel befinden sich 18 Prozent aller Flüchtlinge, die Italien zurzeit versorgt. In der norditalienischen Region Venetien sind sechs Prozent der Migranten untergebracht. In der Lombardei sind es elf Prozent