Dreimal 20 Jahre Haft für kambodschanische „Aufrührer“

Phnom Penh (APA/AFP) - In Kambodscha sind elf Oppositionelle wegen Aufruhrs zu langjährigen Haftstrafen verurteilt worden. Wie einer der Ver...

Phnom Penh (APA/AFP) - In Kambodscha sind elf Oppositionelle wegen Aufruhrs zu langjährigen Haftstrafen verurteilt worden. Wie einer der Verteidiger am Dienstag mitteilte, müssen drei Aktivisten wegen ihrer Rolle bei einer gewaltsam niedergeschlagenen Demonstration im Juli 2014 für jeweils 20 Jahre hinter Gitter. Die übrigen acht wurden zu jeweils sieben Jahren Gefängnis verurteilt.

Nach Angaben der Menschenrechtsgruppe Licadho begab sich am Dienstag nur einer der neun Anwälte zum Gericht, die anderen boykottierten das Verfahren. Die elf Verurteilten gehören der Partei für Nationale Rettung (CNRP) an. Bei den gewalttätigen Auseinandersetzungen vor einem Jahr, bei denen es dutzende Verletzte gab, waren sie unter der Beschuldigung festgenommen worden, einen Aufstand auslösen zu wollen. Der damalige Protest richtete sich gegen die seit Monaten anhaltende Schließung des Freiheitsparks in der Hauptstadt Phnom Penh, einem traditionellen Versammlungsort der Opposition.

Kambodschas Ministerpräsident Hun Sen regiert das Land seit drei Jahrzehnten mit harter Hand. Seine Volkspartei (CPP) hatte bei der Wahl im Juli 2013 Einbußen hinnehmen müssen, blieb aber laut amtlichem Ergebnis stärkste Kraft im Parlament. Die Opposition sprach daraufhin von Betrug und boykottierte das Parlament. Mittlerweile ist die Opposition im Parlament vertreten. Kritiker werfen Hun Sen vor, gegen Menschenrechte zu verstoßen und politische Gegner mundtot zu machen.