Frankfurter Börse
Frankfurt am Main (APA/dpa-AFX) - Der deutsche Aktienmarkt hat am Dienstag nach einer freundlichen Eröffnung dem Abwärtssog der Wall Street ...
Frankfurt am Main (APA/dpa-AFX) - Der deutsche Aktienmarkt hat am Dienstag nach einer freundlichen Eröffnung dem Abwärtssog der Wall Street nicht standgehalten und schwächer geschlossen. Der DAX endete nach seiner jüngsten Rally 1,12 Prozent tiefer bei 11.604,80 Punkten. In knapp zwei Wochen war der deutsche Leitindex zuvor um gut 10 Prozent geklettert.
An den US-Börsen hatten am Dienstag enttäuschende Quartalszahlen des Computerriesen IBM und einiger anderer Konzerne für Belastung gesorgt. Für den MDAX mittelgroßer Werte ging es um 0,89 Prozent auf 20.928,66 Punkte nach unten. Der Technologiewerte-Index TecDAX gab um 0,76 Prozent auf 1:814,19 Punkte nach.
Bis zum Nachmittag hatte sich der DAX nicht großartig bewegt und war um seinen Vortagesschluss herumgedümpelt. Erst mit der Abwärtsbewegung des Dow Jones-Index kam beim wichtigsten deutschen Börsenbarometer Dynamik auf. „Der deutsche Leitindex scheint nach dem jüngsten Kraftakt Luft zu holen für den nächsten Kursaufstieg. Die griechische Schuldentragödie macht im Augenblick erst einmal Pause“, sagte Marktexperte Christian Henke vom Broker IG. Kursrelevante Konjunkturdaten stünden in der laufenden Woche nicht auf der Agenda. Die Zahl der Belastungsfaktoren sei derzeit überschaubar, jene der Stützungsimpulse aber auch, so Henke.
Nach einem Quartalsbericht mit Licht und Schatten vollzogen die Papiere von SAP eine Achterbahnfahrt. Am Morgen fielen sie zunächst deutlich ins Minus. Im Verlauf erholten sie sich und verzeichneten zwischenzeitlich ein Plus von rund einem Prozent. Im späten Handel sackten sie stärker als der Gesamtmarkt ab und schlossen mit einem Verlust von 1,41 Prozent.
Am MDAX-Ende litten die zuletzt stark gelaufenen Papiere von Zalando unter Gewinnmitnahmen und fielen um 5,15 Prozent. Der Mode-Versandhändler war im zweiten Quartal zwar deutlich stärker gewachsen als erwartet. Wegen eines vorübergehenden Kostenanstiegs im Bereich Zahlungsabwicklung konnte das operative Ergebnis allerdings nicht mithalten und ist nach vorläufigen Berechnungen wahrscheinlich sogar gesunken.
Für eine positive Überraschung sorgten Sartorius: Glänzende Geschäfte mit Einwegprodukten für die Pharmabranche verhalfen dem Laborzulieferer im ersten Halbjahr zu einem Umsatz- und Gewinnsprung. Das Unternehmen habe sehr stark abgeschnitten, schrieb Analyst Sven Kürten von der DZ Bank. Die Papiere übernahmen mit einem Plus von 7,41 Prozent die Spitzenposition im TecDAX.
Einsamer Spitzenreiter im SDAX waren die Papiere von Heidelberger Druckmaschinen mit einem Kurssprung von mehr als 10 Prozent. Der Maschinenbauer hatte im ersten Geschäftsquartal sowohl beim Umsatz als auch beim Ergebnis zugelegt.
~ ISIN DE0008469008 ~ APA456 2015-07-21/18:34