Zürcher Börse schließt mit Verlusten

Zürich (APA/dpa-AFX) - Der Schweizer Aktienmarkt hat am Dienstag schwächer geschlossen. Der Swiss Market Index (SMI) verlor am Dienstag 1,02...

Zürich (APA/dpa-AFX) - Der Schweizer Aktienmarkt hat am Dienstag schwächer geschlossen. Der Swiss Market Index (SMI) verlor am Dienstag 1,02 Prozent auf 9.385,45 Punkte. Der 30 Titel umfassende, in der Titelgewichtung gekappte Swiss Leader Index (SLI) gab 0,83 Prozent auf 1.399,17 und der breite Swiss Performance Index (SPI) 1,12 Prozent auf 9.486,72 Punkte nach.

Passend zu den Außentemperaturen seien auch die Aktien zuletzt etwas heißgelaufen, hieß es im Handel mit Blick auf die jüngsten Kursgewinne. Der Index hatte sich am Vortag bis knapp an das Allzeithoch aus dem Jahr 2007 herangewagt, nun sei ihm etwas die Luft ausgegangen. Die Abgaben haben sich zum Handelsende hin noch verschärft, nachdem auch die amerikanischen Börsen mit Verlusten in den Handel gestartet waren. Parallel dazu büßte auch der US-Dollar breit an Wert ein.

Die großen Gewinne im Zuge der Entspannung in der Griechenlandkrise hätten auch einen guten Vorwand für Gewinnmitnahmen gegeben, meinten Händler. Hierzulande belasteten von allem schwache Novartis-Aktien nach der Publikation der Halbjahreszahlen. Entscheidende Konjunkturdaten wurden nicht veröffentlicht, weshalb es auch etwas an Impulsen gemangelt habe. Diese könnten nach Handelsende in Europa kommen, wenn aus den USA Zahlen der Technologiegrößen Yahoo, Apple und Microsoft erwartet werden.

Allen voran Novartis belasteten den SMI mit einem Abschlag um 2,1 Prozent. Der in US-Dollar berichtende Pharmakonzern hat im zweiten Quartal die jüngste Stärke der US-Währung zu spüren bekommen: Umsatz und Gewinn sind geschrumpft. Unzufrieden zeigen sich die Analysten insbesondere mit der Performance der Augenheilkunde-Tochter Alcon. Am Vortag gehörten die Aktien allerdings noch mit einem deutlichen Plus zu den größten Gewinnern.

Die Abgaben in Actelion (-2,1 Prozent) waren ebenfalls deutlich, obschon das Biopharma-Unternehmen die Gewinn-Prognose für das laufende Jahr erhöht hat. Im ersten Halbjahr 2015 enttäuschten jedoch Umsatz, Ebit und Kerngewinn. Im Schlepptau der Konkurrenten gaben Roche um 1,0 Prozent nach. Diese wird am Donnerstag Halbjahreszahlen vorlegen. Das dritte Schwergewicht, Nestlé, büßte 0,5 Prozent ein.

Nicht nur aktuelle Zahlen wurden eingepreist, sondern auch „alte“ verarbeitet. So stemmten sich Julius Bär gegen den schwachen Gesamtmarkt. Die Aktie erhielt diverse Kurszielerhöhungen im Nachgang der Zahlenvorlage von Montag und legte 0,4 Prozent zu. Am Montag hatten die Papiere in einer ersten Reaktion auf den Gewinnrückgang 1,4 Prozent eingebüßt. Die Großbankentitel Credit Suisse (minus 0,4 Prozent) und UBS (minus 0,7 Prozent) konnten sich hingegen dem Sog nach unten auch nicht entziehen. Erstere wird am Donnerstag Zahlen zeigen.

Swatch-Papiere waren nach den Halbjahreszahlen von letzter Woche um 5 Prozent gestiegen. Nun sei es auch hier zu Gewinnmitnahmen gekommen, meinen Händler, die Aktie sank um 1,1 Prozent. Die am Berichtstag publizierten, und besser als erwartet ausgefallenen Schweizer Uhrenexporte seien wohl bereits eingepreist, hieß es. Etwas besser schnitten die Konkurrenzpapiere von Richemont ab, die um 0,3 Prozent nachgaben.

~ ISIN CH0009980894 ~ APA459 2015-07-21/18:35