Laue Nächte bringen mehr Besucher

Rattenberg – Neues Spiel, neues Glück. So lautet wohl das Motto der engagierten Rattenberger Theatertruppe, weil sie es wagen, die Bretter der Bühnenwelt unter dem freien Himmelszelt zu errichten. Heuer werden die Schlossbergspiele für ihren Mut belohnt. Neun der 22 Vorstellungen konnten gespielt werden, ohne dass dabei auch nur ein Zuseher zur Regenjacke hätte greifen müssen. Verglichen mit den Vorjahren ist das eine kleine Sensation.

„Der letzte Sommer war für uns nicht leicht“, meint Claudia Lugger, die Obfrau der Schlossbergspiele. „Es hat uns ziemlich viele Aufführungen verregnet.“ Volle Zuschauerreihen und ein hochmotiviertes Ensemble sind für die Schlossbergchefin der größte Lohn für die Arbeit. Und weil das Räuberstück gut beim Publikum ankommt, hat man das erste Ziel bereits erreicht. Die lauwarmen Sommernächte empfinden heuer alle Mitglieder des 40-köpfigen Ensembles wie eine Belohnung für die harte Probenzeit der letzten Monate. Die wilde Räuberbande rund um ihren Hauptmann, der in der Nähe von Mainz sein Unwesen trieb, kommt auch bei den deutschen Zusehern sehr gut an. Das zeigt sich in den Verkaufszahlen. Denn neben den zahlreichen Tiroler Theaterbesuchern haben heuer auffallend viele deutsche Gäste Platz genommen. Obwohl der Theaterstoff auf Tirolerisch gespielt wird, kann das deutsche Publikum dem Stück problemlos folgen. Der Schinderhannes ist immerhin der bekannteste Räuber der deutschsprachigen Literatur. „Wenn Deutsche auf unserer Bühne den großen Gefängnisturm sehen, dann wissen sie sofort, von wem wir da erzählen.“

Weil die Nachfrage auch beim heimischen Publikum sehr groß ist, wird am 27. Juli eine Zusatzvorstellung eingeschoben. Der Schinderhannes wird noch bis 7. August in Rattenberg sein Unwesen treiben. Infos: www.schlossbergspiele-rattenberg.at. (gg)