Bühne

Wattens: Eine Industriegemeinde als Märchenhochburg

© Walter Steidl

In Wattens geht wieder das größte Märchenfestival Österreichs in Szene. Eine zentrale Rolle spielt heuer der neue Erlebnisweg am Vögelsberg.

Von Michael Domanig

Wattens –Laut Obmann Walter Steidl ist es „das größte Festival seiner Art in ganz Österreich“ – das Tiroler Sagen- und Märchenfestival in Wattens, das heuer seine 19. Auflage erlebt. Der spektakuläre Auftakt erfolgt am 31. Juli mit der Wattener Märchennacht: Heldin Wanja trifft auf einer fantastischen Reise ins Land „Reem“ auf Riesen, Feuergefahren und wunderliche Konstruktionen. Inspiriert ist die Aufführung von den mittel­alterlichen Texten der Carmina Burana und der Musik von Carl Orff. Walter Mooshammer und Franziska Hauser vom Zirkus Meer gaben bei der gestrigen Programmpräsentation in Innsbruck schon einen kleinen Vorgeschmack auf die mystisch- akrobatischen Einlagen.

Ein „Herzstück“ des Festivals ist für Steidl der „Zauberwald“, eine Märchenwanderung für Familien: Schauplatz ist am 22. und 23. August der Piepmatzweg, ein neuer Erlebnisweg am Vögelsberg. Die Veranstalter haben dafür eigens ein Stück geschrieben: In „Die Vogelbande vom Piepmatzweg“ fließen viele Sagenfiguren aus dem Raum Wattens ein, etwa der „Normer“-Geist oder das „Hippoldmandl“. 45 Schauspieler sind bei der aufwändigen Produktion im Einsatz.

„Märchen an Fäden“ lautet das Motto am 19. September: Eine Gruppe aus Oberösterreich zeigt beim Gasthof Vögelsberg märchenhaftes Marionettentheater rund um den „Gestiefelten Kater“. Im Anschluss können Familien den Piepmatzweg erwandern.

Den Abschluss des Festivals bilden wie immer Winter- und Adventmärchen, heuer am 12. Dezember beim Gasthof Säge am Wattenberg – hier sollte man schnell reservieren, laut Steidl ist der Abend oft schon Monate vorher ausgebucht. Das Festival mit einem Gesamtbudget von 110.000 Eur­o ist ein Publikumsmagnet: Mit den 1400 Kindern aus ganz Nord-, Süd- und Osttirol, die sich heuer mit ihren Zeichnungen und Aufsätzen für den Tiroler Märchenpreis beworben haben, verzeichnet man laut Steidl rund 5500 Zuschauer und Teilnehmer. Auch der neue Wattener Bürgermeister Thomas Oberbeirsteiner freut sich darüber, dass „Walter Steidl mit seiner Leidenschaft unsere Indus-triegemeinde verzaubert“.