In Rinner Gasthof Post soll Leben einziehen
Ein Bauträger wollte den Gasthof Post kaufen, die Gemeinde Rinn ist ihm zuvorgekommen. Nun wird ein Pächter gesucht.
Von Denise Daum
Rinn –Seit Kurzem ist die Gemeinde Rinn Besitzerin des Hotels Post im Zentrum von Rinn. 1,25 Millionen Euro sind geflossen. Für Bürgermeister Friedl Hoppichler eine gute Investition, immerhin handle es sich um 3700 Quadratmeter Grund im Zentrum und unmittelbarer Nähe zur Schule. Der Gemeinderat habe freilich die Möglichkeit diskutiert, mit einem gemeinnützigen Wohnbauträger Wohnungen zu errichten. „Wir haben uns aber entschieden, dass wir den Betrieb aufrechterhalten wollen“, erklärt Hoppichler.
Damit Gasthof und Hotel auch rasch wieder Leben ins Zentrum bringen, hat sich der Bürgermeister ein Zuckerl für den zukünftigen Pächter ausgedacht. „Wenn uns einer das betreibt, kann er das derweil einmal machen, ohne Pacht zu zahlen. Die Bereitschaft, ein bisschen was zu investieren, muss halt da sein.“ Der Zustand des Gebäudes sei nicht übel – „die Schankbar kannst her und anschmeißen“. Wirtschaftlich erfolgreich könne der Betrieb jedenfalls sein. „Wenn einer will“, sagt Hoppichler.
Und die Chancen scheinen gar nicht so schlecht zu stehen, dass die Gemeinde einen findet, der mag. „Wir sind in Gesprächen mit einer sehr vernünftigen Familie“, sagt der Bürgermeister.
Dabei sah es ursprünglich so aus, als würde das Traditionshaus für Eigentumswohnungen weichen. Der Verkäufer habe nämlich zuvor einen Optionenvertrag mit einer Wohnbaugesellschaft geschlossen, mit der Gemeinde gab es auch schon eine Vereinbarung zur Baumassedichte. Dieser Deal sei aber geplatzt, erklärt BM Hoppichler. „Der Vertrag ist an die Carisma Immobilien GmbH in Innsbruck weitergegeben worden. Die wollte die vereinbarte Dichte aber nicht akzeptieren und mehr rausholen.“ Das lehnte der Gemeinderat aber ab und besserte gleichzeitig das eigene Kaufangebot um 50.000 Euro nach. Und erhielt schließlich den Zuschlag.
Etwas anders sieht das Michael Kugler, Inhaber der Carisma. Ihn habe es „sehr überrascht“, dass die Gemeinde das Hotel erworben hat. Schließlich habe man bereits einen fixfertigen Kaufvertrag gehabt. „Wir hätten das Objekt gerne gekauft, auch zu den vorgegebenen Bedingungen. Natürlich haben wir versucht, mehr Dichte zu bekommen“, erklärt Kugler.