Leitbörsen in Fernost schließen überwiegend mit Verlusten
Tokio (APA) - Die Leitbörsen in Fernost haben am Mittwoch überwiegend leichter geschlossen. Der Nikkei-225 Index in Tokio fiel um 248,30 Zäh...
Tokio (APA) - Die Leitbörsen in Fernost haben am Mittwoch überwiegend leichter geschlossen. Der Nikkei-225 Index in Tokio fiel um 248,30 Zähler oder 1,19 Prozent auf 20.593,67 Punkte. Der Hang Seng Index in Hongkong fiel um 253,81 Zähler (minus 0,99 Prozent) auf 25.282,62 Einheiten. Der Shanghai Composite gewann 8,37 Punkte oder 0,21 Prozent auf 4.026,04 Punkte.
Die Märkte in Indien und Australien zeigten sich hingegen uneinig: Während der Sensex 30 in Mumbai zuletzt bei 28.497,76 Zählern mit plus 315,62 Punkten oder 1,12 Prozent positiv tendierte, verlor der rohstofflastige All Ordinaries Index in Sydney 85,0 Zähler oder 1,49 Prozent auf 5.603,50 Einheiten.
Enttäuschende Zahlen von Apple, Microsoft und IBM haben am Mittwoch die meisten Börsen Asiens belastet. Vor allem die Aktien der Zulieferer in Japan und China litten unter den schlechten Vorgaben aus den USA und gingen mit teils heftigen Kursverlusten aus dem Handel.
In Tokio gaben etwa die Papiere von Murata Manufacturing, deren elektrische Bauteile wie Kondensatoren oder Spulen in den iPhones verbaut werden, 4,59 Prozent nach. Auch Foster Electric (minus 5,57 Prozent) oder Kyocera (minus 3,28 Prozent) zeigten sich stark betroffen.
Gewinner des Tages in Tokio waren die Papiere von Mitsui Chemicals, die mit 12,35 Prozent massiv zulegen konnten: Das Chemieunternehmen steigerte seine Gewinnprognose für das erste Halbjahr von 18 Milliarden Yen auf 33 Milliarden Yen (ca. 244 Millionen Euro) und wurde für diesen Optimismus von den Anlegern belohnt.
Weiterhin interessiert beobachten Anleger den Fall Toshiba, wo im Zuge der Aufklärung des Bilanzskandals Vorstand Hisao Tanaka sowie sein Vize (und Vorgänger) Norio Sasaki zurücktraten. Im Unternehmen wurden die Bilanzen in den sechs vergangenen Geschäftsjahren systematisch um umgerechnet 1,13 Mrd. Euro geschönt. Erholten sich die Aktien am gestrigen Dienstag mit einem Plus von sechs Prozent etwas vom Preisverfall der vergangenen Wochen, ging es am Mittwoch wieder bergab: Mögliche Strafzahlungen drückten den Kurs um 1,7 Prozent
In Hongkong zeigte sich der Hang-Seng-Index ebenfalls betroffen und schloss fast ein Prozent tiefer: Die in Hongkong notierten Technologie-Aktien gehörten zu den Tagesverlierern: Lenovo gaben etwa 2,59 Prozent nach, Apple-Zulieferer AAC Technologies verloren satte 6,58 Prozent.
Etwas gegen den Trend entwickelte sich die Börse am chinesischen Festland: In Shanghai gab der technologielastige CSI-300 Index zwar aus den gleichen Gründen nach, insgesamt notierte der Shanghai Composite Index aber leicht höher. Besonders kleinere Werte im Bereich Einzelhandel zogen etwas an, zudem machten Analysten die immer noch greifenden Maßnahmen der chinesischen Regierung für die abgeschwächte Auswirkung externer Impulse verantwortlich.
In Australien musste der All Ordinaries Index seinen Aufwärtstrend unterbrechen und vor allem den gesunkenen Rohstoffpreisen Tribut zollen. Die drückten schon auf die in der Nacht veröffentlichten Produktionszahlen von Bergbauriesen BHP Billiton, deren Papiere in der Folge 2,05 Prozent verloren. Die trüben Ausblicke trafen auch Konkurrenten wie Rio Tinto (minus 2,25 Prozent) oder Newcrest Mining (minus 1,37 Prozent).
Die Werte hatten es schwer, sich in einem abflauenden Konjunkturklima zu behaupten: Die Konsumentenpreise im Quartal stiegen mit 0,7 Prozent schwächer als erwartet, zudem wollte Notenbankgouverneur Glenn Stevens in einer Rede weitere Zinskürzungen nicht ausschließen. Bankenwerte wie ANZ (-1,54 Prozent) oder Westpac (-1,58 Prozent) gaben nach.
In Indien tendierte der Sensex-Index zuletzt gegen den globalen Trend mit einem klaren Plus: Unterdurchschnittliche Regenfälle und damit Überschwemmungen in der seit Juni andauernden Monsun-Zeit stützten die Agrarwirtschaft, zudem profitiert die indische Wirtschaft aufgrund ihrer hohen Öl-Importquote von über 75 Prozent stark von den niedrigen Ölpreisen - abgesehen von Cairn India, dem größten Ölfeldbetreiber des Landes, dessen Kurse in den letzten drei Monaten mehr als 27 Prozent nachgaben.