Gorbatschow hofft auf „neues Vertrauen“ zwischen Russen und Deutschen
Moskau (APA/dpa) - Trotz Sanktionen und Einreiseverboten wegen der Ukraine-Krise hofft Ex-Sowjetpräsident Michail Gorbatschow auf eine baldi...
Moskau (APA/dpa) - Trotz Sanktionen und Einreiseverboten wegen der Ukraine-Krise hofft Ex-Sowjetpräsident Michail Gorbatschow auf eine baldige „Wiederkehr des Vertrauens“ zwischen Deutschen und Russen. „Wir sollten verhindern, dass die Entfremdung zwischen unseren Völkern weiter wächst“, appellierte der 84-Jährige in Moskau.
Russen und Deutsche seien zu „großen Taten“ fähig und stets bereit gewesen, Verantwortung zu übernehmen. „Warum haben wir als gebildete Völker Streit zugelassen? Man muss wiederherstellen, was wir zuvor erreicht haben. Man darf nicht zulassen, dass das alles zerstört wird“, sagte der Friedensnobelpreisträger bei einer Buchpräsentation.
Die Regierungen in Berlin und in Moskau müssten „Weisheit zeigen, um einen Dialog aufzubauen“, sagte Gorbatschow nach Angaben des russischen Fernsehsenders Ren-TV (Mittwoch). Die Politik dürfe keine Zeit verlieren. Angesichts der sich verschlechternden Beziehung zwischen Russland und dem Westen sei er „tief besorgt“.
Nach Berichten über erneute Klinikaufenthalte sagte Gorbatschow, er fühle sich weitgehend fit. „Meine Mitstreiter (der deutsche Ex-Bundeskanzler) Helmut Kohl und (Ex-US-Präsident George H.W.) Bush sind sogar im Rollstuhl - aber wir sind zäh“, meinte der frühere Kremlchef, der als einer der Wegbereiter der Deutschen Einheit gilt.