Europas Leitbörsen zu Mittag weiterhin etwas leichter
Frankfurt am Main (APA) - Die europäischen Aktienmärkte haben am Mittwoch im Verlauf etwas leichter tendiert. Der 50 führende Unternehmen de...
Frankfurt am Main (APA) - Die europäischen Aktienmärkte haben am Mittwoch im Verlauf etwas leichter tendiert. Der 50 führende Unternehmen der Eurozone umfassende Euro-Stoxx-50 fiel 7,15 Einheiten oder 0,20 Prozent auf 3.640,81 Punkte.
Der DAX in Frankfurt notierte gegen 13.15 Uhr mit 11.530,35 Punkten und minus 74,45 Einheiten oder 0,64 Prozent. Der FT-SE-100 der Börse London verlor um 74,65 Zähler oder 1,10 Prozent und steht nun bei 6.694,42 Stellen.
Die schwachen Quartalsberichte aus den USA, wo unter anderem IBM, Microsoft und Apple enttäuschende Bilanzen vorlegten, setzten Europas Börsen weiter unter Druck. Insbesondere Technologiewerte zeigten sich bereits zur Eröffnung stark betroffen und konnten sich im Tagesverlauf auch nicht erholen - entweder, weil die Marktprognosen sich im Zuge der Veröffentlichungen der US-Mitbewerber eintrübten, oder weil die Unternehmen selbst mit den schwächelnden Unternehmen aus den Staaten in Handelsbeziehungen stehen.
Ein Beispiel wäre der britische Chipdesigner ARM Technologies, der seine Bilanzen vorlegte: Eine Erlössteigerung von 22 Prozent, eine Gewinnsteigerung von 39 Prozent und anhaltend hohe Wachstumsprognosen sollten den Hersteller, dessen Chips unter anderem in Apples iPhone verbaut werden, eigentlich nach oben treiben. Höhere Erwartungen der Analysten und vor allem die Zahlen aus Cupertino schickten die ARM-Papiere stattdessen mit 4,05 Prozent auf Talfahrt: Der iPhone-Absatz sei hinter den Erwartungen zurückgeblieben, die Prognosen des Apple-Managements für das restliche Geschäftsjahr waren zudem eher vorsichtig.
Im Tagesverlauf hellte sich das Bild ein wenig auf. Zum einen, weil in den USA Boeing oder Coca-Cola gute Quartalsberichte vorlegten, zum anderen, weil auch die europäischen Unternehmen mit ihren Zahlenveröffentlichungen überzeugen konnten: Der Gewinn des größten spanischen Energiekonzerns Iberdrola kletterte von Jänner bis Juni um 7,4 Prozent im Vergleich zum Vorjahr auf 1,5 Mrd. Euro. Der spanische IBEX-35 war am Mittag der einzige der europäischen Leitindizes, der ein leichtes Plus von 0,34 Prozent verzeichnen konnte.
Weniger mit den Quartalsberichten aus den USA, als mit den anhaltend niedrigen Rohstoffpreisen sind die Verluste von Bergbau-und Materialunternehmen zu erklären: Sind die Verluste von BHP Billiton in London (minus 3,25 Prozent) noch auf die Vorlage enttäuschender eigener Zahlen zurückzuführen, verloren auch die Mitbewerber Glencore (minus 4,79 Prozent), Anglo American (minus 4,66 Prozent) oder Fresnillo (minus 4,1 Prozent). Die in Brüssel gehandelten Umicore-Aktien gaben bis zum Mittag 4,13 Prozent nach.
Stahlkonzerne wie Acelormittal in Paris (minus 3,33 Prozent), die voestalpine in Wien (minus 1,61 Prozent) oder ThyssenKrupp in Frankfurt (minus 0,81 Prozent) sind ebenfalls betroffen.
Nach der Veröffentlichung der überraschend großen Ölreserven in den USA am Vortag war indes auch der Ölpreis weiter gesunken. Dies trieb die Aktien von Ölkonzernen wie Royal Dutch Shell (minus 1,60 Prozent), die spanische Repsol (minus 0,87 Prozent) oder die französische Total (minus 1,51 Prozent) in den Keller.
Lichtblick an einem trüben Handelstag sind bisher die Aktien von Fluglinien, die von diesen niedrigen Ölpreisen profitieren dürften: Lufthansa ist mit plus 0,67 Prozent einer der wenigen DAX-Werte, die Gewinne verbuchen konnten. TUI legten 0,21 Prozent zu, die Papiere von Air France-KLM gewannen 0,53 Prozent. Stärkster Wert im Sektor sind aber die in London gehandelten Aktien von Easyjet, die nach der Vorlage überzeugender Quartalszahlen 3,84 Prozent gewinnen konnten.
~ ISIN EU0009658145 ~ APA334 2015-07-22/14:13