Mutmaßlicher spanischer IS-Rekrutierer in Melilla festgenommen

Madrid (APA/AFP) - Die spanische Polizei hat in der nordafrikanischen Exklave Melilla einen Mann unter dem Verdacht festgenommen, Frauen für...

Madrid (APA/AFP) - Die spanische Polizei hat in der nordafrikanischen Exklave Melilla einen Mann unter dem Verdacht festgenommen, Frauen für die Jihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) rekrutiert zu haben. Wie das Innenministerium in Madrid mitteilte, wurde der aus Melilla stammende Spanier in der Nacht auf Mittwoch festgenommen.

Der 29-Jährige habe „multimediale Dateien mit jihadistischem Bezug“ besessen, erklärte die Polizei. Ein Teil seines „Propagandamaterials“ sei speziell darauf ausgerichtet gewesen, Frauen zu „radikalisieren“.

Die Festnahme erfolgte den Angaben zufolge im Zuge von landesweiten Ermittlungen zur Rekrutierung von Frauen und Jugendlichen für die IS-Kampfgebiete im Irak und in Syrien. Unter dem beschlagnahmten Material seien auch Aufnahmen gewesen, in denen sich der Verdächtige radikal geäußert habe, etwa die Forderung nach Anwendung der Scharia. Zudem habe der Mann auch „seinen minderjährigen Sohn mit den Taktiken des Dschihadismus vertraut machen“ wollen, indem er ihm diese Dokumente gezeigt habe.

In den vergangenen Monaten hatte die spanische Polizei bereits mehrere mutmaßliche IS-Rekrutierer festgenommen, die Freiwillige ins Kampfgebiet schicken sollten. Die Festnahmen fanden vor allem in den spanischen Exklaven in Marokko, Ceuta und Melilla, statt. Knapp 120 Spanier schlossen sich nach offiziellen Angaben jihadistischen Gruppen in Syrien und im Irak an. Dies ist im Vergleich zu hunderten Deutschen, Franzosen oder Briten eine niedrige Zahl.