HRW: Südsudans Armee begeht Gräueltaten an der Zivilbevölkerung

Juba (APA/dpa) - Die südsudanesische Armee und mit ihr verbündete Milizen haben in dem ostafrikanischen Bürgerkriegsland nach einem neuen Be...

Juba (APA/dpa) - Die südsudanesische Armee und mit ihr verbündete Milizen haben in dem ostafrikanischen Bürgerkriegsland nach einem neuen Bericht massive Menschenrechtsverletzungen begangen. Die Armee habe im ölreichen Norden rund 60 Zivilisten grundlos getötet, darunter Kinder und ältere Menschen, teilte die Organisation Human Rights Watch am Mittwoch mit.

Die Opfer seien erhängt, erschossen oder lebendig verbrannt worden. Weitere 63 Menschen seien von Soldaten und Milizionären vergewaltigt worden, teilweise mehrfach, hieß es weiter.

Wegen der blutigen Gewalt seien erneut zahlreiche Menschen in der Region vertrieben worden. Viele seien in eine UN-Basis in der Stadt Bentiu oder in umliegende Wälder geflohen. Nach Schätzungen wurden in den vergangenen 18 Monaten insgesamt bereits zwei Millionen Menschen vertrieben.

Der jüngste Staat der Erde versinkt im Chaos, seit ein Machtkampf zwischen Präsident Salva Kiir und seinem Ex-Vize Riek Machar eskaliert war. Der Konflikt hat auch ethnische Hintergründe.

Für den 42-seitigen Bericht hatte Human Rights Watch 170 Überlebende und Zeugen interviewt. Die Gräueltaten seien zwischen April und Juni während einer Militäroffensive gegen Rebellenstellungen im Bundesstaat Unity begangen worden.

~ WEB http://www.hrw.org/ ~ APA366 2015-07-22/14:58