Innenstadt sorgt für Zündstoff

Von Eva-Maria Fankhauser

Schwaz –Die Wogen gehen im Schwazer Gemeinderat hoch, wenn es sich um das Thema Belebung der Schwazer Innenstadt dreht. Während BM Lintner (ÖVP) auf längere Öffnungszeiten, attraktive Häuserfassaden und eine bunte Fülle an Veranstaltungen setzt, will Stadtrat Hermann Weratschnig (Grüne) das grundlegende Problem für die wenig pulsierende Innenstadt erkannt haben.

„Dass es Kaffeehauskultur und Partystimmung in Schwaz nicht mehr gibt, ist ein Trauerspiel, das der Bürgermeister selbst zu verantworten hat“, betont Weratschnig. Für ihn sind zu viel Regulierung und zu wenig Freiheiten für Wirtschaftstreibende und Vereine der Grund, warum die Frequenz im Zentrum so niedrig ist. „Es geht nicht darum, mehr Feste in Schwaz zu organisieren, sondern der Wirtschaft die Möglichkeit zu geben, Feste feiern zu können. Wir haben in Schwaz eine sehr hohe Lokaldichte und ein gutes Angebot,“ ist Weratschnig überzeugt.

Auch Vize-BM Martin Wex (ÖVP) ist der Meinung, dass mehr Freiheiten und nicht so viele Regulierungen der Altstadt gut tun würden. „Je mehr Leben man in der Innenstadt zulässt, desto interessanter wird diese auch“, ist sich Wex sicher.

Eine Ausweitung der Abendöffnungszeiten in der Innenstadt wie von BM Lintner vorgeschlagen, sieht Weratschnig positiv. „Allerdings liegt die Entscheidung bei den Geschäften. Das kostet nämlich Ressourcen. Nach 20 Uhr sollten es aber Einzelveranstaltungen bleiben – wie das Abendshopping“, erklärt der Stadtrat. Zudem betont Weratschnig, dass es zur gelebten Schwazer Traditionskultur mehr Urbanität brauche, „sonst fahren die Jungen weiterhin nach Inns­bruck“.

Für BM Lintner sind beispielsweise die einladenden Liegestühle an mehreren öffentlichen Plätzen in der Innenstadt ein guter Schritt in die richtige Richtung.