Gemeinden bemühen sich um Baulandreserven
Die Gemeinden Eben und Buch wollen für junge Einheimische die Chancen auf leistbaren Wohnraum in ihrem Heimatort steigern.
Von Josef Lackner
Eben a. A., Buch – „Besonders für junge Familien ist es aufgrund der Entwicklung bei den Grundstückspreisen und des Konkurrenzdrucks seitens kaufwilliger EU-Bürger sehr schwer, sich eigene vier Wände in ihrer Heimatgemeinde zu schaffen“, stellte GV Klaus Astl (Unabhängige Bürgerliste Eben) in der letzten Gemeinderatssitzung in Eben vor der Sommerpause fest. Er verwies darauf, dass auch für die Gemeinde Handlungsbedarf bestehe.
Im Gemeinderat will man sich diesem Problem stellen, wie die einstimmige Unterstützung seines Antrages bewies. Demnach wird sich ein eigener Ausschuss, der aus dem um Astl erweiterten Bauausschuss besteht, mit in Bayern und Südtirol erfolgreichen Modellen zur Sicherung von Bauland für die einheimische Bevölkerung beschäftigen. Astl hält ein Baurechtsmodell für besonders überlegenswert. Dabei erwirbt die Gemeinde Grundstücke und übergibt diese an Private oder gemeinnützige Gesellschaften zum Bauen auf Basis lang laufender Pachtverhältnisse zu günstigen Bedingungen. Wobei die Gemeinde ein Mitspracherecht besitzt.
„Da rennst du bei mir offene Türen ein“, meinte BM Josef Hausberger zum Antrag der UBE und betonte die Wichtigkeit des Themas, bei dem man sich aber innerhalb der rechtlichen Rahmenbedingungen des Tiroler Raumordnungsgesetzes bewegen müsse. Er verwies auch auf den vor zwei Jahren gestarteten Dorfentwicklungsprozess, der sich besonders mit dem Wohnen auseinandersetze. Konkrete Bedarfszahlen und Flächen für die Wohnraumbeschaffung seien bereits erhoben worden.
Etwas weiter ist man schon in der Gemeinde Buch, wo nach der „Premiere“ des leistbaren Wohnens vor einigen Wochen (die TT berichtete) der Gemeinderat in seiner jüngsten Sitzung einstimmig den Kauf zweier weiterer ca. 3000 m2 großer Grundstücke in den Ortsteilen St. Margarethen und Maurach beschlossen hat. BM Otto Mauracher sieht es als Verpflichtung der Gemeinde an, vor allem jungen Gemeindebürgern behilflich zu sein, sich in ihrer Heimatgemeinde dauerhaft niederlassen zu können. „Die zwei neu erworbenen Grundstücke werden vorerst als Baulandreserve für leistbares Wohnen angelegt, wobei über die weitere Vorgehensweise noch entschieden wird“, so der Bürgermeister.