Flüchtlinge - Verschärftes deutsches Asylrecht hat begrenzte Wirkung

Berlin (APA/dpa) - Trotz seiner Einstufung als „sicherer Herkunftsstaat“ ist die Zahl der Asylbewerber aus Mazedonien in Deutschland in den ...

Berlin (APA/dpa) - Trotz seiner Einstufung als „sicherer Herkunftsstaat“ ist die Zahl der Asylbewerber aus Mazedonien in Deutschland in den vergangenen Monaten gestiegen.

Die deutsche Regierung hatte das Balkanland - wie auch Serbien und Bosnien-Herzegowina - angesichts einer großen Zahl aussichtsloser Asylanträge im vergangenen Jahr als „sicher“ klassifiziert, um Asylbewerber aus der Region schneller wieder zurückschicken zu können.

Das entsprechende Gesetz trat Anfang November in Kraft. In dem Monat gab es 926 Asylanträge von Mazedoniern. Im Juni waren es nun 1.514 - und damit deutlich mehr als in jedem anderen Monat seit Anfang 2014. Das geht aus Zahlen des Bundesamts für Migration und Flüchtlinge hervor, die der Deutschen Presse-Agentur vorliegen.

Die Zahl der Asylanträge aus Serbien dagegen ging im gleichen Zeitraum von 3.570 auf 2.240 zurück. Auch aus Bosnien-Herzegowina kommen weniger Asylsuchende: Im November 2014 waren es 951, im vergangenen Monat 609. Die Antragszahlen unterliegen aber grundsätzlich einigen Schwankungen.

Das Innenministerium hätte sich eine größere Wirkung erhofft, wie ein Sprecher am Mittwoch eingestand. Es kämen immer noch ziemlich viele Menschen aus den drei Balkanländern, sagte er. Aber der Anstieg sei gedämpft.