Stellvertretende UN-Menschenrechtskommissarin zurückgetreten
New York (APA/AFP) - Inmitten der Ermittlungen zu den Missbrauchsvorwürfen gegen ausländische Soldaten in Zentralafrika ist die stellvertret...
New York (APA/AFP) - Inmitten der Ermittlungen zu den Missbrauchsvorwürfen gegen ausländische Soldaten in Zentralafrika ist die stellvertretende UN-Menschenrechtskommissarin Flavia Pansieri zurückgetreten. Die Italienerin habe diesen Schritt mit gesundheitlichen Problemen begründet, sagte eine UN-Sprecherin am Mittwoch.
Pansieri arbeitete seit etwa dreißig Jahren für die Vereinten Nationen, vor drei Jahren wurde sie zur Stellvertreterin des UN-Menschenrechtskommissars berufen. Kritiker hatten der UNO nach Bekanntwerden des mutmaßlichen Missbrauchsskandals vorgeworfen, zu zögerlich reagiert zu haben. Pansieri war im Sommer 2014 von einem UN-Mitarbeiter über die Vorwürfe informiert worden. Öffentlich wurde der Skandal aber erst im April 2015 durch einen Bericht des „Guardian“.
Mehrere Kinder hatten ausgesagt, zwischen Dezember 2013 und Juni 2014 Opfer sexueller Gewalt am Flughafen der zentralafrikanischen Hauptstadt Bangui geworden zu sein, der damals von französischen Soldaten gesichert wurde. Die Kinder im Alter zwischen acht und 13 Jahren sollen gegen Essen oder Geld zu Sex gezwungen worden sein. Außer 14 französischen Soldaten werden auch mehrere Soldaten aus dem Tschad und aus Äquatorialguinea verdächtigt.
Die UNO setzte in dem Fall inzwischen eine unabhängige Untersuchungskommission ein, erste Ergebnisse sollen im September vorliegen. Gegen die französischen Soldaten wird in ihrem Heimatland ermittelt.