Verteidigungsminister Klug zu Truppenbesuch nach Mali

Wien (APA) - Verteidigungsminister Gerald Klug wird ab Montag einen dreitägigen Besuch im westafrikanischen Mali absolvieren. Klug besucht d...

Wien (APA) - Verteidigungsminister Gerald Klug wird ab Montag einen dreitägigen Besuch im westafrikanischen Mali absolvieren. Klug besucht dort die österreichischen Teilnehmer an der EU-Trainingsmission EU und wird in der Hauptstadt Bamako auch Präsident Ibrahim Boubacar Keita und Verteidigungsminister Tieman Hubert Coulibaly treffen.

Die „European Union Training Mission Mali (EUTM)“ soll die Armee des Landes in die Lage versetzen, wieder die volle Kontrolle über ihr Staatsgebiet zu erlangen. Die malischen Streitkräfte sind aufgrund mangelnder Ausstattung und Ausbildung der Konfrontation mit den zahlreichen Rebellengruppen vor allem im Norden des Landes nicht gewachsen. Im Rahmen von EUTM stellen insgesamt 24 Staaten Ausbildungskräfte, insgesamt rund 520 Personen.

Österreich ist bei EUTM derzeit mit 8 militärmedizinischen Experten und Stabsoffizieren vertreten, letztere sind im Missionshauptquartier in Bamako, erstere im Feldspital der Mission in Koulikoro, rund 60 Kilometer nordöstlich von Bamako stationiert. Ab August wird auch Ausbildungspersonal entsendet, um die malische Armee in der militärischen Grundlagenausbildung zu unterstützen. Bereits in der kommenden Woche werden die nächsten beiden Österreicher nach Mali fliegen, insgesamt sollen bis zu 20 Österreicher an der Mission teilnehmen, der Hauptausschuss des Nationalrats hat erst im Juni die Teilnahme bis 30. Juni 2016 verlängert.

Der Hintergrund des Einsatzes: Seit einem Militärputsch vor drei Jahren lassen radikale Islamisten und separatistische Tuareg-Rebellen Mali nicht zur Ruhe kommen. Der nördliche Wüstenteil des Landes wurde nach dem Putsch von Islamisten eingenommen, die erst durch das Eingreifen der ehemaligen Kolonialmacht Frankreich wieder zurückgedrängt werden konnten. Neben der EU-Truppe, die keine Kampfeinsätze durchführt, versucht seit 2013 auch die UNO-Mission MINUSMA mit rund 12.000 Soldaten und Polizisten, das Land wieder zu stabilisieren.

Der Nordosten Malis, das zu den ärmsten und korruptionsgeplagtesten Ländern der Welt gehört, bildet auch seit Jahren eine der Haupt-Transitrouten für Flüchtlinge aus Westafrika auf dem Weg nach Europa. Hier setzt der strategische Anspruch der heimischen Beteiligung an Einsätzen in Afrika an, die dort zur Friedenssicherung und zum Wiederaufbau beitragen sollen: Nur durch die Unterstützung nachhaltiger Entwicklungen im Land, die der Bevölkerung Perspektiven für Überleben und persönliche Entwicklung schaffen, können die Flüchtlingsströme nach Europa langfristig eingedämmt werden.