Reutte

Jahr für Jahr dreieinhalb Millionen in Schutzbauten

© Schimana Klaus

Die Wildbach- und Lawinenverbauung Außerfern beschäftigt 34 Mitarbeiter. Die Arbeit geht den Lebensraumschützern nie aus.

Reutte –Tirol ist ein Hochgebirgsland. Diese landschaftliche Einzigartigkeit stellt die heimische Wildbach- und Lawinenverbauung tagtäglich vor neue Herausforderungen. Die Außerferner Bundesrätin Sonja Ledl-Rossmann war bei einem der größten derzeit in Bau befindlichen Schutzprojekte im Bschlaber Tal.

„Allein im Bezirk Reutte werden im Schnitt ca. 3,5 Millionen Euro jährlich in Schutzmaßnahmen investiert“, informierte Christian Ihrenberger, Gebietsbauleiter der Wildbach- und Lawinenverbauung (WLV) im Außerfern, die VP-Politikerin über die umfangreichen Mittel, die in den regionalen Katastrophenschutz fließen. Von den 181 Wildbächen des Bezirkes, die bei Unwettern von harmlosen Rinnsalen oftmals zu reißenden und zerstörerischen Naturgewalten werden, sind 109 mit Schutzbauten versehen. „Wir verfolgen das One-Stop-Prinzip“, erklärt Ihrenberger, „nach der Auftragserteilung durch die Gemeinden kümmern wir uns um alle Fragen der Finanzierung und Ausführung. Daneben erarbeiten wir auch Gefahrenzonenpläne und sind Gutachter bei exponierten Bauvorhaben.“ Mit dem Prinzip wird in der öffentlichen Verwaltung die Möglichkeit bezeichnet, alle notwendigen bürokratischen Schritte, die zur Erreichung eines Zieles führen, an einer einzigen Stelle durchzuführen.

Derzeit arbeiten die heimischen Katastrophenschützer vor allem an der Realisierung von Lawinenverbauungen. „Bereits 31 Lawinenhänge im Bezirk sind mit Schutzbauten gesichert“, sagt Ihrenberger. Eines der größten Projekte wird neben dem Heuberg in Häselgehr derzeit im Lenzer Wald im Bschlaber Tal umgesetzt, wo sich Ledl-Rossmann ein Bild von den Arbeiten machte: „Wie wichtig der umfassende Katastrophenschutz ist, wird uns meistens erst im Ernstfall bewusst. Die Arbeiten finden im steilsten Gelände und unter extremen Bedingungen bei großer Hitze statt. Beeindruckend, was hier am Berg geleistet wird.“ Ziel der Lawinenprojekte sei die langfristige Aufforstung und damit Sicherung des Siedlungsraums. Insgesamt wurden 191 ha Aufforstungsfläche revitalisiert. Ledl-Rossmann: „Diese Investitionen helfen, die Bewohnbarkeit exponierter Talschaften abzusichern, den ländlichen Raum zu stärken und den Bezirk Reutte als Lebens- und Wirtschaftsraum attraktiv zu halten.“ (TT, hm)

WLV Außerfern

Gesamtfläche Bezirk Reutte: 1237 Quadratkilometer; Mitarbeiter: 34 (6 Planungsbüro, 28 Bautrupp); Jahresbudget: rund. 3,5 Mio. Euro; Wildbäche: 181/davon 109 mit Schutzbauten; Lawinen: 223/davon 31 mit Schutzbauten; Gesamtlänge aller Stahlschnee­brücken: 71.000 Laufmeter; Gleitschneeböcke: 71 Hektar; Verbaute Rutschungen und Steinschläge: 14; Aufforstungsfläche: 191 Hektar

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